Interview - Pau (Linke): Für die Demokratie streiten
Vor 75 Jahren ist der Deutsche Bundestag zum ersten Mal zusammengekommen. Petra Pau (Linke) sitzt seit 26 Jahren im Parlament, seit 2006 ist sie dessen Vizepräsidentin. "Guter Meinungsstreit" steht für sie im Zentrum der politischen Arbeit. Trotz unterschiedlicher Positionen müsse man gemeinsam für die Demokratie streiten.
Der 7. September ist der Geburtstag des Bundestages. In Berlin wird der Tag in mit einem Bürgerfest im Regierungsviertel gefeiert. "Wenn mir jemand 1989/90 - da war ich noch Bundesbürgerin der DDR - jemand gesagt hätte, du wirst einmal Bundestagsabgeordnete, gar Vizepräsidentin des Bundestages, ich hätte ihn zum Arzt geschickt", sagt Petra Pau.
Pau: Politische Standpunkte nachvollziehbar machen
Als Herzstück der Demokratie wird der Bundestag häufig beschrieben. Was macht dessen Arbeit aus? "Guter Meinungsstreit, Ringen um bessere Ideen, um Lösungen für neu auftauchende Probleme", sagt Pau. In den Jahren habe sie dabei Hochs und Tiefs erlebt, und sei zu dem Ergebnis gekommen: "Es liegt an uns selbst." Die Parlamentarier müssten die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen. Diese müssten nachvollziehen können, wie die Abgeordneten zu ihren Standpunkten und Entscheidungen gekommen seien.
Anlässlich des Jubiläums sei es wichtig, sich zu verdeutlichen, dass die Politikerinnen und Politiker mit unterschiedlichen Perspektiven und Vorstellungen in die Politik gekommen seien. "Dass wir sicherlich in unterschiedlichen Parteien sind, mit unterschiedlichen Biographien, aber für die Demokratie streiten", sagt Pau.