Beatrix von Storch (AfD)
picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr
Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr Download (mp3, 11 MB)

Interview - Storch (AfD): "Die anderen Parteien müssen mit uns reden"

Die AfD ist in Thüringen stärkste Kraft geworden und in Sachsen lediglich knapp von der CDU geschlagen worden. Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch sieht einen klaren Mitgestaltungsanspruch ihrer Partei.

Text Standard Neu...Löschen

Mit 32,8 Prozent in Thüringen ist die AfD zum ersten Mal stärkste Kraft in einem Landesparlament geworden. In Sachsen hat sie auch mehr als 30 Prozent geholt - und sagt: Wir wollen mitregieren. Auch Beatrix von Storch, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, sieht einen eindeutigen Mitgestaltungsanspruch ihrer Partei in beiden Ländern:

Storch: "Der Wähler möchte nicht mehr Links, sondern Mitte-Rechts"

"Der Wähler möchte einen Politikwechsel. Der möchte nicht mehr Links, der möchte jetzt mehr Mitte-Rechts. Das ist eindeutig und kann nicht bestritten werden", so von Storch. Tatsächlich ist die Bildung einer Regierung ohne AfD-Beteiligung nach den Ergebnissen vom Sonntag nur schwer möglich. Auch deswegen kritisiert von Storch das Wording der CDU: "Es ist nicht schlau, Brandmauern zu bauen; es ist nicht schlau, das am Wahlabend noch mal zu verstärken. Es ist nicht schlau, den Wählerwillen zu missachten."

Sperrminorität: AfD will nicht "alles blockieren"

Mit Sperrminoritäten von einem Drittel der Sitze kann die AfD in Thüringen künftig Beschlüsse blockieren. Beatrix von Storch stellt Kooperationsbereitschaft ihrer Partei in Aussicht: "Hier muss konstruktiv zusammengearbeitet werden und hier muss ein valides Angebot gemacht werden – und dann stimmen wir natürlich zu. Wir nutzen das natürlich nicht, um alles zu blockieren. […] Wir sind gewählt von 30 Prozent der Menschen in Thüringen und in Sachsen – und dann sollten die anderen Parteien mit uns reden."

Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen

In Sachsen und Thüringen dürfte es schwer werden, nach den Landtagswahlen eine Regierung zu bilden.

Besonders kompliziert ist die Lage in Thüringen, wo die AfD mit Abstand stärkste Partei geworden ist. Sie kommt auf 32,8 Prozent der Stimmen.
Dahinter liegt die CDU mit 23,6 Prozent.
Das BSW erreicht 15,8 Prozent.
Die Linke rutscht auf 13,1 Prozent.
Die SPD liegt bei 6,1 Prozent.

Bei der Landtagswahl in Sachsen hat sich die CDU als stärkste Kraft behauptet. Laut Landeswahlleitung kommt sie auf 31,9 Prozent.
Dahinter liegt die AfD, die sich auf 30,6 Prozent verbessert.
Das BSW kommt auf 11,8 Prozent.
Die SPD liegt bei 7,3; die Grünen erhalten 5,1 Prozent.
Die Linke liegt unter der 5 Prozent Hürde, dürfte aber aufgrund von zwei Direktmandaten trotzdem im neuen Landtag vertreten sein.

Auch auf rbb24inforadio.de

Wahlzettel mit Stift und Buttons verschiedener Parteien
IMAGO / IlluPics

22. September - Vor der Landtagswahl in Brandenburg

In Brandenburg läuft die heiße Wahlkampfphase. Die Menschen wählen am 22. September den Landtag neu. Wir begleiten das Geschehen in Interviews, Korrespondentengesprächen und Reportagen.