Zerstörtes Wahlplakat der FDP
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Interview - Herbst (FDP): "Brutale Niederlage" für die FDP so "nicht vorhersehbar"

Nach Sachsen ist die FDP nun auch in Thüringen aus dem Landtag geflogen - mit einem Ergebnis von gerade noch knapp über einem Prozent. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst spricht von einer "ganz brutalen Wahlniederlage".

Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen ist die FDP in keinem der beiden Landesparlamente mehr vertreten. Ihr Bundestagsabgeordneter Thorsten Herbst spricht von einer "brutalen Wahlniederlage, die natürlich schmerzt und in der Dimension auch nicht vorhersehbar war."

Bundesthemen haben "die Landesthemen überlagert"

Die Bundesthemen hätten die Landesthemen im Wahlkampf überlagert, so Herbst. Das hätten neben der FDP auch SPD und Grüne zu spüren bekommen. So sei beispielsweise das Maßnahmenpaket der Ampel gegen illegale Migration zu spät gekommen: "Ich glaube, man hat in der Tat den Zusammenhang zwischen illegaler Migration und Kriminalität in Deutschland unterschätzt. Wir hätten wahrscheinlich schon ein halbes oder ein Jahr vorher reagieren müssen."

Die FDP sei – wie auch andere Parteien – mit den landespolitischen Themen nicht durchgedrungen. Außerdem habe man am Ende stark verloren, weil die CDU zum taktischen Wählen im Kampf gegen die AfD aufgerufen habe – "und das ist leider aufgegangen."

Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen

In Sachsen und Thüringen dürfte es schwer werden, nach den Landtagswahlen eine Regierung zu bilden.

Besonders kompliziert ist die Lage in Thüringen, wo die AfD mit Abstand stärkste Partei geworden ist. Sie kommt auf 32,8 Prozent der Stimmen.
Dahinter liegt die CDU mit 23,6 Prozent.
Das BSW erreicht 15,8 Prozent.
Die Linke rutscht auf 13,1 Prozent.
Die SPD liegt bei 6,1 Prozent.

Bei der Landtagswahl in Sachsen hat sich die CDU als stärkste Kraft behauptet. Laut Landeswahlleitung kommt sie auf 31,9 Prozent.
Dahinter liegt die AfD, die sich auf 30,6 Prozent verbessert.
Das BSW kommt auf 11,8 Prozent.
Die SPD liegt bei 7,3; die Grünen erhalten 5,1 Prozent.
Die Linke liegt unter der 5 Prozent Hürde, dürfte aber aufgrund von zwei Direktmandaten trotzdem im neuen Landtag vertreten sein.

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