Eine Athletin aus Australien sprintet mit Prothese beim Training für die Paralympics in Paris. (Bild: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte)
dpa
Bild: dpa Download (mp3, 9 MB)

Interview - Nach Olympia die Paralympics: "Da wächst stärker etwas zusammen"

Ab Mittwoch laufen die paralympischen Spiele in Paris. Pfarrer Christian Bode unterstützt die deutschen Athleten als Seelsorger. Die melden sich nicht nur wegen des Leistungsdrucks bei ihm.

Christian Bode arbeitet eigentlich als Pfarrer in Osnabrück. In den kommen Wochen ist er allerdings in Paris, als Seelsorger für die Athletinnen und Athleten der Paralympics. Mittwochabend werden diese mit einer großen Feier eröffnet. "Es liegt ein Kribbeln über der Stadt", sagt Bode wenige Stunden vor dem Startschuss. Auch im deutschen Team sei die Stimmung euphorisch: "Keiner kann es mehr erwarten, jetzt kann es endlich losgehen", sagt Bode.

Exot im Leistungssystem

 

2008 war er selbst als Trainer bei den Paralympics in Peking dabei. In Paris sei er als Seelsorger jetzt so etwas wie ein Exot im Leistungssystem, sagt er. "Hier steht der Sport absolut im Fokus – Höchstleistung!", so der Seelsorger. Bei den Paralympics würden Träume wahr, "aber da zerplatzen auch welche wie Seifenblasen".

In den Gesprächen mit den Athletinnen und Athleten helfe er nicht nur, wie sie diese Höchstleistung abrufen können. "Das Themenspektrum ist sehr breit", so Bode. Alle hätten ihre ganz persönlichen Lebensthemen mit im Rucksack, so der Pfarrer. Das Wichtigste sei, immer da und erreichbar zu sein.

Paralympics haben eigenen Glanz

 

Die paralympischen Spiele hätten im Vergleich zu Olympia ihren ganz eigenen Glanz. Trotzdem begrüße er es, dass in Paris beide Turniere in einem Atemzug genannt würden: "Die Spiele gehen weiter, das war das klare Signal bei der Abschlussfeier", sagt Bode, "da wächst immer stärker etwas zusammen."