Ein israelisches Militärfahrzeug ist am Grenzübergang Erez an der Grenze zum Gazastreifen zu sehen.
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Interview - Botschafter Prosor: "Hamas bewegt sich nur, wenn sie Druck spürt"

Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind ohne Einigung ausgesetzt worden. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sagt, es gebe dennoch weiter Hoffnung, die Geiseln nach Hause zu bringen.

Auch die jüngsten Gespräche in Ägypten über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung von Geiseln haben keinen Durchbruch gebracht. Nach US-Angaben verließen die Verhandlungsführer inzwischen Kairo. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sagt, es gebe dennoch weiter Hoffnung, die Geiseln nach Hause zu bringen. "Ich bin immer ein Optimist in diesem Bereich", betont er.

Schwierig mache eine Einigung, dass die Hamas die Freilassung verurteilter Terroristen verlange. Prosor betont, dass man es mit einer Terrororganisation zu tun habe, die weiter Israel beschieße. Deshalb müsse deren Infrastruktur zerstört werden. "Wenn jemand Frieden in dieser Region will, muss man verstehen: Hamas ist Teil des Problems, nicht die Lösung", sagt der Botschafter. Er rechtfertigt angesichts dessen Israels Militärpräsenz in Gaza: "Hamas bewegt sich nur, wenn sie Druck spürt."

Prosor: "Der Nahe Osten ist schon in Flammen"

 

Einer weiteren Bedrohung sieht sich Israel von der Hisbollah ausgesetzt. Die vom Iran unterstützte Miliz hatte am Sonntag aus dem Libanon mit mehr als 300 Raketen und Drohnen angegriffen. Die Attacke wird als Vergeltungsschlag für den Tod eines Hisbollah-Führers gewertet. Prosor sagt, Israel wolle die Miliz zum Ende ihrer Angriffe bewegen. Der Hisbollah müsse "ein für alle Mal" erklärt werden, dass sie so nicht weitermachen könne.

Mit Blick auf Befürchtungen vor einem Flächenbrand in der Region sagt der israelische Botschafter: "Der Nahe Osten (...) ist schon in Flammen." Israel tue alles, um sich als demokratischer Staat zu verteidigen.