Interview - DOSB-Vize Bentele fordert mehr Engagement für Olympia
Die Olympischen Spiele in Paris sind zu Ende gegangen - Deutschland ist im Medaillenspiegel nur auf Platz 10 gelandet. Es brauche mehr Engagement der Politik und auch von Sponsoren, fordert die Vize-Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) Verena Bentele.
Der Bund könne die Sportförderung nicht alleine stemmen, sagt DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele. Sponsoren aus der Wirtschaft könnten aber helfen "was die Rahmenbedingungen angeht von Sportlerinnen und Sportlern, die zwar während der Olympischen Spiele auch mal im Rampenlicht stehen, aber in den vier Jahren dazwischen vor großen Problemen stehen."
Das gelte zum Beispiel für Kanutinnen und Kanuten, "die supererfolgreich waren, aber zwischen den Spielen eben nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen und nicht so viele Sponsoren haben". Als Beispiel führt Bentele Japan an, "wo eben im Wintersportbereich Sportlerinnen und Sportler wirklich auch in Firmen angestellt sind und auch von dort Unterstützung bekommen."
Bentele: Mehr für den Jugendsport tun
Bentele spricht sich gleichzeitig dafür aus, wieder mehr für den Jugendsport zu tun, " indem zum Beispiel in den Schulen wieder mehr und auch regelmäßig Sportunterricht stattfindet und indem es mehr Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen gibt." Zusätzlich würden mehr Vereinstrainerinnen und -trainer sowie Übungsleiterinnen und -leiter gebraucht, um die Jugendlichen schon in der Schule zum Sport zu bringen, wenn die Anregung dazu zu Hause fehle.
Am Sonntag sind die Olympischen Sommerspiele in Paris zu Ende gegangen. Das deutsche Team hat 33 Medaillen gewonnen. Das ist das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.