Zwei Menschen sitzen auf einem Brunnen an einem sommerlichen Tag.
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Interview - Umwelthilfe: Potsdam und Berlin relativ grüne Städte

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen Hitze-Check für deutsche Städte vorgelegt. Dabei geht es darum, wie stark die Flächen versiegelt sind und wie viel kühlendes Grün sie noch bieten. Potsdam und Berlin schneiden recht gut ab. Der Umweltverband fordert klare gesetzliche Vorgaben für Flächenversiegelungen.

Beim Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) haben Potsdam und Berlin vergleichsweise gute Resultate erzielt. Die Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz sagt, die Flächenversiegelung liege in Potsdam bei rund 36 Prozent und damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 45 Prozent.

In Berlin sind demnach rund 44 Prozent der Flächen versiegelt - damit sei die Bundeshauptstadt knapp im grünen Bereich. Auch gebe es in beiden Städten noch relativ viele Grünflächen und Bäume, die Schatten spenden und für kühle Luft sorgen.

DUH: Flächenversiegelung auf null stellen

 

Das sieht in anderen Städten ganz anders aus. So schneiden etwa Ludwigshafen, Heilbronn oder Regensburg in dem Ranking schlecht ab, weil sie besonders stark versiegelt sind und wenig sogenanntes Grün-Volumen haben.

Die DUH fordert gesetzliche Vorgaben, damit bis spätestens 2035 keine zusätzlichen Flächen mehr versiegelt werden. Bislang werde dieses Ziel bei Planungen für neue Straßen und Gebäude häufig vernachlässigt, das wäre in dem Fall nicht mehr möglich, so Metz: "Wenn es rechtlich verbindlich ist, es absolute Obergrenzen gibt, dann geht das eben nicht mehr. Und dann kann man es eben auch entsprechend einklagen."

Das Argument, dass dadurch der Bau dringend benötigter Wohnungen behindert werde, lässt Metz nicht gelten: "Wir können das in den bestehenden Flächen tatsächlich realisieren, gerade in Berlin, da gibt es viele Logistikhallen, Büros und so weiter, die man auch umwidmen kann zu Wohnflächen. Dieses Potenzial ist da."