Interview - DOSB-Vorstand: Haben bei vielen Sportarten heiße Eisen
Am Freitag beginnen offiziell die Olympischen Spiele in Paris. Der Deutsche Olympische Sportbund hat das Ziel, im Medaillenspiegel erneut unter den besten zehn Nationen zu landen. Die Konkurrenz sei stärker geworden, sagt DOSB-Vorstand Olaf Tabor.
"Wir sind realistisch!", betont DOSB-Vorstand Olaf Tabor mit Blick auf das Ziel des deutschen Olympiateams im Medaillenspiegel wie bei den letzten Sommerspielen in Tokio unter die besten Zehn zu kommen. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass "mittlerweile viele Nationen in der Welt leistungsmäßig sehr zugelegt haben", sagt der Chef de Mission. Viel mehr Nationen als früher seien an den Medaillenerfolgen beteiligt. Das spüre man auch daran, dass Deutschland seit geraumer Zeit bei den Ergebnissen schlechter werde.
Die deutschen Olympia-Athleten seien aber "so motiviert – und brauchen das auch, weil uns nichts geschenkt werden wird - dass wir trotzdem guter Hoffnung sind, diese Top Ten erreichen zu können", sagt Tabor.
Tabor: Drehen gerade an vielen Schrauben, um wieder besser zu werden
Kritik, dass die Sportförderung in Deutschland zu wenig zielgerichtet sei, weist der DOSB-Vorstand zurück. "Da machen es sich viele sehr einfach." Die Situation sei viel zu komplex. Man gehe in Paris mit 40 Sportarten an den Start und in jeder Disziplin sei die Situation ein bisschen anders. Sportförderung sei "sicher ein Punkt". Aber man sei mit der Reform des Leistungssports dabei, an "vielen Schrauben zu drehen, um wieder besser zu werden".
Tabor zeigt sich zuversichtlich, dass die deutschen Athleten vor allem in den Mannschaftssportarten gute Chancen auf Medaillen haben, beispielsweise im Basketball oder Hockey. "Aber wir sind auch im Reiten sehr stark, wir sind im Radsport stark", so Tabor. Auch bei den Schützen, im Triathlon und einer ganzen Reihe anderer Sportarten habe man "heiße Eisen".