Polizisten stehen vor der Blauen Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg, wo Durchsuchungen laufen
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Interview - Politiker zu Islamischem Zentrum: "Europas Schaltstelle des iranischen Regimes"

Das Bundesinnenministerium hat den schiitischen Moschee-Verein Islamisches Zentrum Hamburg verboten. Ein Vorwurf: Terrorismusunterstützung im Auftrag des Iran. "Chameinei, der oberste Führer des iranischen Regimes, hat direkten Zugriff auf diese Moschee", sagt der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Danial Ilkhanipour.

"Es geht letztendlich um Europas Schaltstelle des iranischen Regimes", erklärt Danial Ilkhanipour, der das Islamische Zentrum schon lange im Blick hat. Das Regime habe zum Beispiel den Imam in der Blauen Moschee in Hamburg eingesetzt.

"Es haben dort Trauerfeiern und Huldigungen für Generäle der Revolutionsgarden stattgefunden", berichtet Ilkhanipour. "Terroristen, die Anschläge auf europäischem Boden verüben wollten, sind dort als Diplomaten getarnt ein- und ausgegangen." Auch die Hisbollah sei von dem Zentrum aus unterstützt worden.

Ilkhanipour: "Bundesregierung muss neue Wege gehen"


Das Verbot und die Durchsuchungen halte er für notwendig, so der SPD-Politiker. "Es wurde Zeit", sagt er. Es sei aber auch wichtig gewesen, die Aktion im Vorfeld rechtssicher und verfassungsfest zu machen. "Die Religionsfreiheit, hinter der sich das IZH versteckt, ist in der Verfassung entsprechend verankert."

Das Verbot des Moschee-Vereins habe aber auch eine politische Dimension. "Dieses IZH zu schließen, ist ein Bruch mit dem iranischen Regime", sagt Ilkhanipour. "Es ist eine der Hauptforderungen der iranischen Freiheitsbewegung - neben der Terrorlistung der Revolutionsgarde." Er hoffe, dass die Bundesregierung ihre Iranpolitik nun ändere und neue Wege gehe.

Hintergrund

Razzien in Zusammenhang mit dem Verein "Islamisches Zentrum Hamburg"

Das Bundesinnenministerium hat den Verein "Islamisches Zentrum Hamburg" und ihm nahe stehende Vereine verboten.

Am Mittwoch haben deswegen Razzien in acht Bundesländern stattgefunden - betroffen war auch eine Moschee in Berlin-Tempelhof.

Der Verfassungsschutz beobachtet das Islamische Zentrum Hamburg schon seit gut 30 Jahren. In seinen Berichten spricht er von einem "verlängerten Arm" des iranischen Regimes in Europa. Die Leiter des Zentrums werden demnach direkt vom obersten religiösen Führer des Iran ernannt. Sie propagierten radikal-islamische Positionen und verbreiteten antisemitische Hetze.

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Einsatzkräfte der Polizei sichern Beweismittel vor dem Islamischen Zentrum Berlin in der Ordensmeisterstraße.
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Interview - Razzien auch in Berlin: Islamisches Zentrum Hamburg verboten

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