Interview - Faber (FDP): US-Waffen garantieren Abschreckung
In Deutschland sollen US-Marschflugkörper stationiert werden. Kritiker fürchten eine Eskalation. Verteidigungspolitiker Marcus Faber (FDP) sagt: Stationiert Russland Raketen, die Deutschland erreichen, dann sollte die Nato das andersherum genauso machen.
Sollten in Deutschland bald US-Raketen stationiert werden dürfen, die Russland erreichen können? Kritik an diesen Plänen der US- und Bundesregierung gab es vor allem vom SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Rolf Mützenich. Er fürchtet eine ungewollte Eskalation.
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marcus Faber (FDP) entgegnet: "Putin hat in Kaliningrad Raketen positioniert, die Deutschland erreichen. Von daher ist es eine normale Reaktion, dass man Waffen stationiert, die auch Russland erreichen." Die Maßnahme sei eine Abschreckung, die garantiere, dass Putin nicht auch Deutschland angreife, so der FDP-Politiker.
Nato gleiche Schwachstellen aus
Die Nato schaue seit dem Krieg in der Ukraine verstärkt auf Schwachstellen in der Verteidigung. Zu diesen Maßnahmen zählen laut Faber nicht nur die zusätzlichen Raketen in Deutschland, sondern auch ein verstärkter Schutz des Luftraums über den baltischen Staaten. "Wenn zum Beispiel Estland angegriffen wird, dann ist es völlig unerheblich, ob hier ein paar zusätzliche Raketen stehen oder nicht", so der FDP-Verteidigungspolitiker.
Abrüstung mit Putin nicht möglich
Dennoch wünsche sich auch Faber ein Abkommen zur Abrüstung mit Putin: "Er hat die Raketen stationiert. Wenn wir jetzt Marschflugkörper in Deutschland stationieren, dann ist das die Grundlage dafür, dass wir sagen können: Beide haben Raketen in diesem Spektrum dieser Reichweite – lasst uns mal über Abrüstung reden“, sagt Faber. "Das würde ich mir wirklich wünschen, aber mit diesem Diktator in Moskau ist das leider im Moment nicht möglich."