In einem Deutschkurs hebt ein Teilnehmer die Hand
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Interview - IHK: "Berlin kämpft um Fachkräfte aus der ganzen Welt"

Der Berliner Senat will mit seiner Fachkräftestrategie mehr ausländische Arbeitskräfte anwerben. Henrik Vagt von der IHK sagt, das sei ein wichtiger Schritt - und mahnt: Es braucht nicht nur weniger Bürokratie, sondern auch Wohnraum und eine Willkommenskultur.

In Berlin ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen in den letzten fünf Jahren um 180.000 Menschen gestiegen. Das seien zwar gute Nachrichten für die Wirtschaft in der Hauptstadt, sagt Henrik Vagt von der IHK Berlin, aber: "Drei Viertel dieses Wachstums geht allein auf ausländische Beschäftigte zurück". Heißt für Vagt also, wer Wirtschaftswachstum will, müsse attraktiv für Menschen im Ausland sein.

Berlin konkurriert auch mit anderen Nationen

 

Der Senat hat darum eine neue Fachkräftestrategie auf den Weg gebracht. "Das sind richtige Schritte gewesen", sagt der IHK-Vizechef. Dies habe die Möglichkeit erweitert, dass mehr Menschen nach Deutschland kommen können und ihre Abschlüsse anerkannt werden. Da sich der demografische Wandel in mehreren Ländern vollziehe, stünde Berlin in einem Wettkampf mit anderen Nationen und Städten.

Menschen ein rundum gutes Angebot machen



"Wir kämpfen um Fachkräfte aus der ganzen Welt. Insofern ist es wichtig, dass die Prozesse einfach sind, dass wir wenig Bürokratie haben und attraktiv sind für Menschen im Ausland", so Vagt. Dazu gehöre aber mehr als nur der Abbau von Bürokratie. "Menschen, die hier herkommen, wollen nicht nur arbeiten. Sie wollen auch wohnen und eine Willkommenskultur haben. Sie wollen ein gutes Bildungssystem haben", sagt Vagt. Nur so könne Berlin den Menschen ein wirklich gutes Angebot machen.