Vor dem Nato-Gipfel in Washington
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Interview - Kiesewetter (CDU): Ukraine braucht mehr Geld für einen Sieg

Die Staats- und Regierungschefs der 32 Nato-Mitgliedstaaten treffen sich in Washington zum 75. Geburtstag und beraten über den Ukraine-Krieg. Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter fordert mehr Unterstützung: 40 Milliarden Euro pro Jahr seien sehr wenig.

Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter fordert von den Nato-Staaten mehr finanzielle Unterstützung für die Ukraine. Die zugesagten 40 Milliarden Euro pro Jahr seien sehr wenig - zu wenig für einen baldigen Sieg. Wenn man den Krieg beenden wolle, brauche es mehr Geld und schnellere Hilfe.

Kiesewetter: "All in" bei der Ukraine-Hilfe

 

Im Rahmen des Völkerrechts müsse man nicht nur sagen: So lange es nötig ist, sondern so rasch und so viel wie möglich. "'All in' sagen andere auch", meint Kiesewetter. "Das heißt, dass die Rüstungsindustrien angeworfen werden, dass die Produktion gesteigert wird, aber dass auch der Bevölkerung das Kriegsziel Russlands stärker benannt wird." Dieses Ziel sei die Auflösung der Ukraine und dann "ein weiteres Vorgehen gegen Moldau und die baltischen Staaten". Man müsse der Ukraine eine Perspektive in der EU und in der Nato anbieten.

Zu wenig Geld für die Bundeswehr

 

Darüber hinaus kritisiert Kiesewetter erneut die Haushaltspläne der Ampel-Koalition für den Wehretat: Minister Boris Pistorius habe für dieses Jahr Milliarden Euro weniger bekommen als er wollte. Und: "Er bekommt für das nächste Jahr fünf Milliarden weniger, als er braucht. Der Bundeskanzler spricht von Zeitenwende, aber sie wird in der Bundeswehr nicht umgesetzt."

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