Ein Plakat an der Baustelle in Spandau zeigt Pläne für den Siemens-Square
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Interview - Siemensstadt Square: Fast jede dritte Wohnung mit Mietpreisbindung

Wichtiger Spatenstich in Berlin-Spandau: Mit dem "Siemensstadt Square" plant Siemens ein ganzes Wohngebiet mit Schule, Feuerwehr und mehr als 2700 Wohnungen. Cedrik Neike aus dem Vorstand von Siemens widerspricht Befürchtungen von Anwohnern.

Grundsteinlegung für das neue Stadtquartier "Siemensstadt Square": In Berlin-Spandau wird hoher Besuch erwartet, denn aus dem ehemaligen Industrieareal soll ein ganz neuer Kiez entstehen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sollen dabei sein.

30 Prozent der Wohnungen mit Mietbindung

 

Siemens plant ein neues Viertel mit Schule, Feuerwehr und mehr als 2700 Wohnungen. 35 000 Menschen sollen hier leben und arbeiten. Einen "Zukunftsort" nennt Cedrik Neike das Projekt. Er ist CEO für Digital Industries bei Siemens und Mitglied des Vorstands.

Befürchtungen von Anwohnerinnen und Anwohnern, dass eine Gentrifizierung unausweichlich sei, entgegenet er: "Jetzt können die Nachbarn in diese Siemensstadt quer mitreingehen und auch die Geschäfte und die Parks, Schulen und Kitas nutzen, die wir aufbauen." 30 Prozent der Wohnungen sollen Neike zufolge mietpreisgebunden sein.

Altes Siemens-Industrieareal braucht Nahverkehrsanbindung

 

Bislang war das 100 Jahre alte Industrieareal für die Nachbarschaft geschlossen. Neike verspricht sich viel von der Öffnung: Es gehe um eine "Stadtentwicklung der Zukunft". Letztlich sei eine Dreier-Kombination entscheidend für die Baupläne gewesen: das Bedürfnis, einen historischen Ort wiederzuerwecken, die Unterstützung des Berliner Senats und dass es sich wirtschaftlich rechne.

Die Nachbarinnen und Nachbarn seien frühzeitig einbezogen worden, so Neike. Angebunden werden soll das Quartier auch dadurch, dass die stillgelegte Siemens-Bahn reaktiviert wird. Hierbei gebe es eine "enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn". Denn klar sei: "Wir werden Nahverkehrsmittel brauchen."