Ein Feuerwehrmann versucht, ein Feuer im Vorort Koropi im Osten von Athen zu löschen.
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Interview - Klimaforscher Latif: Mehr und längere Hitzewellen wahrscheinlich

Griechenland, Italien, Saudi-Arabien und die USA: Weltweit gefährden extreme Temperaturen das Leben zahlreicher Menschen. Für Klimaforscher Mojib Latif ist klar: Hitzewellen nehmen durch die globale Erwärmung zu. Aber auch Starkregen hat seine Ursache im Klimawandel.

Extreme Hitze und Starkregen: Aus Sicht von Klimaforscher Mojib Latif geht das ganz klar mit der globalen Erwärmung einher. Hitzewellen an sich seien normal - aber dass es sie immer häufiger gibt und dass sie intensiver werden, sei Zeichen des Klimawandels, so der Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. "Unser Klima ändert sich mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit."

Großwetterlage kann sich verändern - dadurch auch länger anhaltende Wetterextreme

 

Wenn die Temperatur insgesamt steige, dann gebe es eben auch mehr Hitzwellen, so Latif. Das betreffe auch das Meer, denn auch hier fehle der kühlende Einfluss. Dass das geschehe, sei für die Forscherinnen und Forscher vorhersehbar gewesen. "Es ist nicht verwunderlich."

Zu der Zunahme an Hitzewellen komme auch die Tendenz, dass Hitzewellen stabiler seien, sagt Latif. Das bedeute, dass sie länger anhalten können. Es sei durchaus möglich, dass sich die Großwetterlage stärker verändert und damit die lokale Begrenzung von Wetterereignissen länger dauere. Das könne auch Starkregen betreffen. Dass dieser häufiger werde sei eine Konsequenz auch wärmerer Meere: Mehr Wasser verdunste und regne ab; Überflutungen werden wahrscheinlicher.

Mehr Vorsorge vor Hitze und Starkregen treffen

 

Insgesamt hapere es an Vorsorgemaßnahmen, mein Latif. Diese Entwicklung überrasche die Wissenschaft nicht - jeder Einzele dürfe nicht so träge sein. Wichtig sei es zum Beispiel, auf ältere Nachbarn zu achten: Trinken sie ausreichend? Ist das Zuhause geschützt?