Der nationale Bildungsbericht "Bildung in Deutschland 2024" liegt bei der Vorstellung in der Bundespressekonferenz aus (Bild: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld)
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Interview - Jensen (FDP): Bildung sollte Richtung Bund verlagert werden

Der Bericht "Bildung in Deutschland 2024" sieht das Bildungssystem am Anschlag. Es sollte keinen Unterschied machen, wo man zur Schule geht, sagt die FDP-Bildungspolitikerin Gyde Jensen. Mit dem föderalen System sei das aber so.

Die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag und Bildungsexpertin Gyde Jensen fordert eine bessere Zusammenarbeit der Behörden, um die Zahl der Schulabbrecher zu reduzieren. Einem Fazit des Nationalen Bildungsberichts 2024 zufolge ist das deutsche Bildungssystem am Anschlag - anhaltend viele junge Menschen verlassen die Schule ohne Abschluss.

Zusammengenommen 2,9 Millionen Menschen ohne Schulabschluss

 

Klar sei: "Der Weg in einer Bildungseinrichtung ist nicht immer geradlinig", so Jensen. Doch es gebe wenige Angebote, die Menschen ohne Schulabschluss auffangen und eine Perspektive bieten. In den letzten Jahrgängen seien das zusammengenommen 2,9 Millionen Betroffene. De facto müssten die Behörden besser miteinander zusammenarbeiten und kommunizieren, um auch so die Zahl der Schulabbrecher zu senken.

Debatte über Best Practice der Bundesländer

 

"Eine Bildungseinrichtung sollte ein Ort sein, an dem sie gerne Zeit verbringen", sagt Jensen. Da müsse man in Deutschland besser werden - auch sollte es keinen Unterschied machen, wo man zur Schule gehe. Auch über ein verpflichtendes Kita-Jahr müsse man diskutieren.

In der Kultusministerkonferenz sollte über Best Practice der einzelenen Bundesländer im föderalen System gesprochen werden, fordert Jensen. Perspektivisch müsse man die "Kompetenzen systematisch Richtung Bund verlagern".