Ein Ladesteckplatz eines elektrischen Fernverkehrs-Lkw
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Interview - Dziekan: Mit Verbrennern werden wir Klimaziele nicht schaffen

Rund ein Fünftel der weltweiten Emissionen geht auf den Transportsektor zurück. Beim International Transport Forum, dem Weltgipfel der Verkehrsminister, geht es von Mittwoch an darum, wie der Ausstoß gesenkt werden kann. Katrin Dziekan vom Umweltbundesamt sagt, es brauche so schnell wie möglich eine komplette Elektrifizierung auf den Straßen.

In Deutschland sind zwar die Treibhausgasemissionen insgesamt stark gesunken. Im Verkehrssektor geht der Trend aber nach oben - mittlerweile ist er für mehr als 20 Prozent der Emissionen hierzulande verantwortlich. Katrin Dziekan, Abteilungsleiterin für Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung beim Umweltbundesamt, sagt: "Solange wir fossile Treibstoffe verbrennen, (...) haben wir natürlich so einen riesigen Rucksack an CO2-Emissionen, die wir mit uns rumtragen."

Änderungen im Verkehrssystem bräuchten Zeit. "Und deswegen müssen frühzeitig Weichen gestellt werden, um eben beispielsweise Antriebe umzustellen auf elektrische Antriebe, die deutlich effizienter sind und wenig beziehungsweise kein CO2 ausstoßen." Pkw müssten so schnell wie möglich komplett elektrifiziert werden. Zudem gebe es inzwischen auch bei Lkw Möglichkeiten, mit elektrischen Fahrzeugen den Gütertransport auf der Straße treibhausgasneutral zu machen.

Dziekan: Hinken bei Ladeinfrastruktur hinterher

 

"Wenn wir jetzt weiter fossile Kraftstoffe verbrennen, werden wir unsere Ziele nicht schaffen", betont die Expertin. Synthetische Kraftstoffe seien aus wissenschaftlicher Sicht nicht geeignet. "Ganz klar: Die effizienteste Variante ist die Elektromobilität."

Für den Umstieg müsse aber eine ausreichend gute Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden - für Pkw und Lkw. "Da hinken wir tatsächlich noch so ein bisschen hinterher auf den eigenen Zielen in Deutschland." Zudem brauche es möglicherweise neue Förderprogramme.