Interview - KI-generierte Bilder: Wie sinnvoll ist eine Kennzeichnungspflicht?
Justizminister Marco Buschmann (FDP) fordert eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Fotos und Texte. Doch wie könnte diese konkret aussehen? Xenia Klinge vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sieht Probleme bei der Umsetzung.
Der technische Fortschritt auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz schreitet rasant voran. Inzwischen gibt es KI-generierte Bilder und Videos, die auf den ersten Blick täuschend echt wirken. Daher können sie zum Beispiel auch zu Zwecken der Falschinformation missbraucht werden.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) fordert deshalb eine Kennzeichnungspflicht für KI-basierte Fotos und Texte. Doch wie ließe sich so eine Pflicht umsetzen? Eine Möglichkeit seien Wasserzeichen, die einige Anbieter bereits jetzt verwendeten, erklärt die Computerlinguistin und Datenwissenschaftlerin Xenia Klinge vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Zu einer Markierung könne man per Gesetz aber nur Anbieter im Inland verpflichten.
KI-Expertin: "Aufrüstungskrieg" zwischen Generierung und Erkennung
Schwieriger sei es dagegen, ein KI-generiertes Bild nachträglich zu markieren. "Wir haben es hier beinahe mit einer Art Aufrüstungskrieg zu tun, wo die Generierung immer besser wird und dann die Erkennung auch immer besser wird, und dann dadurch aber wieder die Generierung besser wird", sagt die Expertin.
"Wir müssen uns damit abfinden, dass wir eine Zeit erreicht haben, in der wir uns nicht mehr auf alle Informationen verlassen können", sagt Klinge. Foto- und Videomanipulation gebe es schon länger, nur die Möglichkeiten dazu würden immer einfacher. Deshalb komme man nicht umhin, selbst mitzudenken und alle Informationen selbst zu prüfen und einzuordnen, so die Wissenschaftlerin.