Interview - Brandenburger Mittelstand: "Bürokratiewust" bremst Wirtschaft aus
Die mittelständische Wirtschaft fordert mehr Unterstützung von der Brandenburger Landesregierung. Die Bürokratie sei ein großes Problem, das dringend angegangen werden müsse, meint der Chefsvolkswirt vom Bundesverband Hans-Jürgen Völz.
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft beklagt einen "Bürokratiewust" in Brandenburg und wirft der Landesregierung vor, nicht genug dafür zu tun, dass alle Unternehmen leistungsfähig sind. Es gebe einen "erheblichen Nachholbedarf", so Hans-Jürgen Völz, Bundesgeschäftsleiter Volkswirtschaft des Verbands.
Verband: Mittelständler müssen lang auf Verfahren und Abnahmen warten
Der Bau der Fabrik des E-Auto-Herstellers Tesla werde oft als leuchtendes Beispiel für den Bürokratieabbau genannt, sagt Völz. Mittelständler dagegen bekämen davon wenig mit. Sie fragten sich stattdessen oft, warum sie bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und Abnahmen etwa "ewig lange hingehalten werden". Hier gebe es ein Ungleichgewicht.
Forderung nach mehr Ehrgeiz bei der Regierung
Kleinere Betriebe "erwarten von der Landesregierung mindestens den gleichen Ehrgeiz, wenn es um ihre Belange geht", betont Völz. Viele von ihnen seien dem Land schon lange verbunden. Es gehe darum, alle Unternehmen im Land zu stärken - dafür müsse etwas gegen die Bürokratie getan werden. Möglicherweise fehle dazu aber der politische Wille, kritisiert Völz.