Luftaufnahme von zerstörten Gebäuden nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja
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Interview - Politologe: Ukraine braucht Hilfe aus Europa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Dienstag im stark umkämpften Charkiw im Osten des Landes. Er beklagte erneut, dass Waffenhilfe aus dem Westen ausbleibe. Der Politologe Gustav Gressel fordert, dass sich die Europäer stärker engagieren.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei Jahren gegen die russische Invasion. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut mehr Waffen für sein Land gefordert. Doch das könnte in diesem Jahr schwierig werden, sagt Gustav Gressel, Wissenschaftler am European Council on Foreign Relations (ECFR) in Berlin. Der Ausfall der Rüstungshilfen aus den USA verschärfe die Lage.

Hintergrund ist, dass die vorgesehenen 60 Milliarden Dollar für die Ukraine von den oppositionellen Republikanern im US-Kongress blockiert werden. Das geschieht auf Druck des früheren US-Präsidenten Donald Trump, der aller Voraussicht nach bei der Präsidentenwahl im November erneut für die Republikaner antreten wird.

Politologe: EU sollte sich über Rüstungsproduktion verständigen

 

Angesichts dieser Situation müssten sich die Europäer überlegen, wie sie den Ausfall kompensieren können. Das Problem sei, dass Rüstungsgüter, wie etwa die Patriot-Raketen, nicht ausreichend vorhanden sind.

Laut dem Politikwisschenschaftler sollte sich Deutschland mit Partnern wie Frankreich und Polen beraten. Es gehe um Rüstungsgüter in Alt-Beständen, mögliche Neuanschaffungen und die Ausweitung der Produktion.

Mit Blick auf die US-Wahlen sollte man sich dabei auch Gedanken über eine gemeinsame Finanzierung innerhalb der EU machen.