Interview - Machnig (SPD): Neuer Galeria-Eigner sollte in Kaufhäuser investieren
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat offenbar einen neuen Investor aus den USA. Er soll die 92 verbliebenen Warenhäuser übernehmen, darunter acht in Berlin und eins in Brandenburg. Der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Matthias Machnig, fordert eine klare Strategie und ein solides Geschäftsmodell.
Der SPD-Wirtschaftsexperte Matthias Machnig findet es gut, dass Bewegung in das Insolvenzverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof kommt. Einen möglichen neuen Eigentümer sieht er in der Pflicht: "Es muss jetzt ein seriöser Investor kommen, der auch langfristig in dieses Unternehmen investiert", sagt Machnig, Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums.
Das Unternehmen dürfe nicht wieder zum Spekulationsobjekt werden, wie unter dem vorherigen Eigentümer Signa. Dieser habe nur auf steigende Immobilienpreise gewettet. Galeria hatte Anfang des Jahres einen Insolvenzantrag gestellt, im Zuge der Pleite der Signa-Holding des österreichischen Unternehmers René Benko. Nun soll sich ein neuer Investor aus den USA gefunden haben.
Kritik an 5-Punkte-Plan der FDP
Machnig äußert sich auch zu Vorschlägen des Koalitionspartners FDP, mit denen die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Das Papier sei enttäuschend, so Machnig. Zwar sei die Diagnose richtig, die Maßnahmen aber ungeeignet. Es müsse wieder mehr in Deutschland investiert werden, damit die Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibe - etwa in Infrastruktur oder grüne Transformation.
Der FDP mangele es an der Lust, die Probleme zu lösen. Sie verstecke sich hinter ideologischen Positionen, sagt Machnig. In ihrem Papier fordert die FDP unter anderem schärfere Regeln beim Bürgergeld und Steuerfreiheit bei Überstunden.