Interview - Mediziner: Können Genaktivität der einzelnen Krebszellen sehen
Fast jede zweite Person erkrankt im Laufe ihres Lebens an Krebs. Hoffnung macht die Einzelzellen-Biologie. Es sei eine "fundamentale Neuigkeit", so viel besser in Zellen reinschauen zu können, sagt Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center.
Neue Methoden aus der Grundlagenforschung erleichtern Medizinern in der Praxis die Analyse von Krebszellen. Man könne zum ersten Mal gewissermaßen in die Zellen reinschauen und die "Genaktivität der einzelnen Zelle" sehen, quantifizieren und digitalisieren, sagt Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center.
Wie kommunizieren Immunzellen des Körpers mit den Krebszellen?
Es sei ein großer Vorteil, besser verstehen zu können, um was für einen Krebs es sich handele, in welchem Stadium er sei und wie die Immunzellen des Körpers mit dem Krebs kommunizierten oder eben nicht kommunizierten, so Rajewsky. "Und das ist essentiell dafür, vorherzusagen, wie sich der Krebs entwickeln würde, wenn man ihn nicht behandelt oder wie er auf Behandlungen reagiert."
Künstliche Intelligenz hilft bei der Krebstherapie
Ob Krebs heilbar werde, lasse sich noch nicht sagen - denn Krebs sei eine sehr schwierige und komplexe Krankheit, erklärt Rajewsky. Es sei aber eine "fundamentale Neuigkeit", so viel besser in Zellen reinschauen zu können. Dass man sie auch digitalisieren könne und mit Künstlicher Intelligenz dann die Daten interpretieren könne, führe sicherlich zu einer Verbesserung der Behandlung.