Interview - Meteorologe zum frühen Frühling: "Wir stecken im Prinzip im Klimawandel"
Die Anzeichen des Frühlings sind immer deutlicher sichtbar. Durch den Klimawandel blühen viele Bäume aber immer früher. Der Klimafolgenforscher Peter Hoffmann spricht über die kurzfristigen Risiken von Frostschäden und langfristigen Folgen wie frühe Hitzewellen.
Am 20. März beginnt kalendarisch der Frühling. Doch einige Frühlingsblumen blühen schon. Peter Hoffmann, Meteorologe beim Potsdam Institut für Klimafolgenforschung sagt: Der astronomische Frühlingsanfang ist fest, "allerdings beobachten wir schon, dass sich aufgrund des Klimawandels die klimatischen Veränderungen verschieben.".
Hoffmann erklärt: "Die Vegetationsperiode verschiebt sich fast um zwei, drei Wochen nach vorn." Es gebe immer milder werdende Winter. Der Februar dieses Jahres sei der wärmste Februar seit Messbeginn. Dennoch bestehe weiter die Möglichkeit für Kaltlufteinbrüche im März und April: "Durch die Verschiebung der Vegetationsphase nach vorn erhöht sich damit das Risiko für Frostschäden an den Kirschbäumen zum Beispiel."
Klimawandelfolgen: Frostschäden, mehr Stechmücken, Hitzewellen und Starkregen
Langfristig beobachten die Klimafolgenforscher zudem, dass Zugvögel gar nicht mehr so weit nach Süden fliegen, um zu überwintern. In diesem Jahr könnte der warme Winter auch für die Population von Stechmücken relevant sein. "Wir stecken im Prinzip im Klimawandel", so der Experte. Er rechne weiter mit extremen Wetterereignissen wie frühen Hitzewellen und Starkregenereignissen, die Städte treffen können.