Interview - Weltweit erstes KI-Gesetz für die EU
Die Europäische Union hat das weltweit erste umfassende Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz beschlossen. Was künftig für Bereiche mit hohem Risiko gelten soll und wie die EU auch den wirtschaftlichen Nutzen durch KI-Systeme aufrechterhalten will, erklärt Jakob Mayr.
Das neue Gesetz zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz in der EU unterscheide zwei Gruppen. Einerseits gehe es um Einsatzfelder mit hohem Risiko, dazu gehören etwa die kritische Infrastruktur, Bildung oder Gesundheitsprogramme, erklärt Brüsselkorresondent Jakob Mayr. Dafür gelten strengere Regeln.
Unter anderem dürfen die Systeme die Menschen nicht durch Künstliche Intelligenz in "Schubladen stecken" - etwa nach Hautfarbe, Religion, ihren Gefühlen oder sexueller Orientierung. Zudem dürfen keine Bilder aus Überwachungskameras genutzt werden. "Ausnahmen gibt es für Strafverfolgungsbehörden", betont aber der Korrespondent.
Andererseits soll in Bereichen mit geringem Risiko etwa StartUps weiter ermöglicht werden, KI-Systeme zu entwickeln. Denn es gebe dadurch auch wirtschaftlichen Nutzen und "den will die EU auch nicht hemmen."
Konkret sollen in Zukunft etwa durch Künstliche Intelligenz manipulierte Fotos oder Audios mit dem Hinweis "KI-generiert" markiert werden. Alle Punkte des Gesetzes sollen in zwei Jahren vollständig umgesetzt sein, bis dahin könnten Unternehmen ihre Angebote noch anpassen.