Interview - Redmann (CDU) zum Anschlag gegen Tesla: "Eine neue Dimension"
Zum mutmaßlichen Brandanschlag auf einen Strommast in der Nähe des Tesla-Werks in Grünheide hat sich die linksextreme "Vulkangruppe" bekannt. Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann erwartet nun, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen wegen Terrorismus aufnimmt.
Bei Tesla in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) steht die Produktion der E-Autos nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Stromleitung still - wohl noch die ganze Woche. Von einem Schaden im hohen Millionenbereich spricht der Geschäftsführer. "Das ist schon eine neue Dimension, die diese Anschläge jetzt erreicht haben", sagt Jan Redmann, CDU-Landes- und -Fraktionschef in Brandenburg.
Die "Vulkangruppe" habe den Brandanschlag auf einen neuralgischen Punkt des Starkstromnetzes in Deutschland verübt. Das spreche für eine gute Kenntnis des Stromnetzes. Laut Redmann gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass die Täter der Gruppe in Brandenburg beheimatet wären. "Die Hinweise sprechen eine andere Sprache, dass die Gruppe eher ihren Aufenthalts- und Planungsort in Berlin hat", so Redmann. Die Berliner Behörden hätten sie schon stärker im Blick.
Redmann: Generalbundesanwalt zuständig für Bekämpfung von Terrorismus, auch Linksterrorismus
Redmann erwartet, dass der Generalbundesanwalt prüft, die Ermittlungen zu übernehmen. "Er ist zuständig für die Bekämpfung von Terrorismus, auch Linksterrorismus." Das Bekennerschreiber gebe Hinweise darauf, dass die Gruppe mit Gewalt eine andere Gesellschaftsordnung durchsetzen wolle.
"Man kann die komplette kritische Infrastruktur nicht schützen", so Redmann. Dazu gehörten neben dem Strom auch die Wasserversorgung. Die Gruppe habe auch schon Anschläge auf Datennetze verübt. Vielmehr müsse man die Punkte ausmachen, die in besonderer Weise schadensträchtig sind. Im konkrekten Fall habe man die Kabel dort angegriffen, wo sie aus der Luft in die Erde geführt werden.
Redmann: Brandenburg hat einen Ruf zu verlieren
Brandenburgs Landesregierung steht laut dem CDU-Politiker in engem Kontakt mit Tesla. Man wolle mit aller Kraft die Täter finden und zur Verantwortung ziehen. Brandenburg habe einen Ruf zu verlieren. Bisher zeige sich das Land investitionsfreudig, begreife die Transformation als Chance 6- auch mit neuen modernen Arbeitsplätzen. "Wenn es hier Gruppen gibt, die den Fortschrift nicht wollen, [...] dann muss man dem mit aller Kraft etwas entgegensetzen", so Redmann.