Interview - Giegold (Grüne): Klimaziel schafft Planbarkeit für Wirtschaft
Die EU-Kommission stellt am Dienstag ihr neues Klimaziel bis 2040 vor. Sven Giegold (Grüne), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sieht darin eine wichtige Fortführung des Green New Deal. Auch Deutschland sei auf einem guten Weg.
Bis 2050 wollen die EU-Staaten vollständig klimaneutral sein, also unter dem Strich keine klimaschädlichen Emissionen mehr in die Atmosphäre abgeben. So gibt es der sogenannte Green New Deal vor, der 2019 vorgestellt wurde. Bis 2030 lautet das Ziel: 55 Prozent weniger Treibhausgase als 1990. Nun will die EU-Kommission ein weiteres Zwischenziel ausgeben - für das Jahr 2040. Vermutlich wird man sich darauf einigen, dass bis dahin 90 Prozent der CO2-Emmission von 1990 einzusparen sind.
Signal an den Markt
Sven Giegold (Grüne) ist Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Er begrüßt das Zwischenziel: "Das ist ein wichtiges Signal für den Markt", so der Politiker. Ein wichtiges Signal auch deshalb, weil es noch immer Stimmen gebe, die daran zweifeln würden, ob die EU tatsächlich an ihrem Klimaschutzvorhaben festhält. "Mit dem Ziel stellt die EU klar, es geht weiter", so Giegold.
Ausbau erneuerbarer Energien verdoppelt
Deutschland sei aufgrund eines Urteils aus Karlsruhe bereits auf einem guten Pfad, was die Reduktion von Emissionen betrifft - trotz Atomausstieg. "Das Arbeitspferd für den Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien", so der Grünen-Politiker. Der Ausbau sei hier verdoppelt worden. Sollten andere Mitgliedstaaten dennoch vermehrt auf Atomenergie setzen, sei das ihr Recht, so Giegold.
Den Entschluss der Bundesregierung, neue Gaswerke zu bauen, verteidigt der Politiker: "Die Entscheidung ist notwendig, weil die in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden können", so Giegold. Für ihn sei das Signal an die Wirtschaft darum auch nach der Veröffentlichung des Zwischenziels eindeutig: Es gehe voran, mit dem Klimaschutz.