Interview - Neuköllner Stadtrat: Mit Parktickets gegen zugeparkte Ecken
In zwei Neuköllner Kiezen gilt ab sofort die Parkraumbewirtschaftung. Ohne Vignette kostet eine Viertelstunde parken im Reuterkiez und im Flughafen-/Donaukiez 75 Cent. Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) hofft auf weniger Autos und mehr freie Flächen.
Zum 1. Februar hat auch der Berliner Bezirk Neukölln die Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Den Anfang machen die Parkzonen 105 (Reuterkiez) und 100 (Flughafen-/Donaukiez). Das sei ein guter Start und "erst mal ein minimaler Beitrag", sagt Jochen Biedermann (Grüne), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr.
Biedermann: Bei Parkzonen geht es um Steuerung des Verkehrs
In den beiden Kiezen müssen nun Anwohnerinnen und Anwohner eine Vignette fürs Parken vorweisen: Sie koste rund 20 Euro für zwei Jahre - alle anderen müssen 75 Cent pro Viertelstunde, also 3 Euro pro Stunde, zahlen, so Biedermann. Die Preise seien eine gesamtberliner Entscheidung. Es gehe nicht darum, Kasse zu machen, sondern um eine Steuerung - um etwa zugeparkte Ecken zu vermeiden und Menschen dazu zu bringen, andere Verkehrsmittel zu nutzen. Erwartungen möchte Biedermann nicht nennen - sondern erst einmal abwarten, wie sich die Parkzonen entwickelten. Dafür müsse man auch die Kontrolle sicherstellen.
Keine größeren Widerstände erfahren
Er habe keine größeren Widerstände wie zu Beginn der Parkraumbewirtschaftung in Berlin erlebt, so Biedermann. Stattdessen gebe es eher Fragen aus Kiezen: Wann ist es bei uns soweit?