Interview - Politologin: "Donald Trump ist eine Ideologie geworden"
Donald Trump hat auch die zweite Vorwahl der Republikaner gewonnen. US-Medien berichten, dass der Ex-Präsident in New Hampshire deutlich vor Nikki Haley liegt. Cahtryn Clüver Ashbrook von der Bertelsmann-Stiftung sagt, es sehe nicht danach aus, als habe die einzige verbliebene Konkurrentin eine Chance.
Donald Trump ist seinem Ziel ein weiteres Stück nähergekommen, wieder als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominiert zu werden. Er hat die zweite parteiinterne Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire mit etwa 54 Prozent der Stimmen gewonnen. "Donald Trump ist eine Ideologie geworden", sagt Politiologin Cahtryn Clüver Ashbrook zu den Gründen für seine Beliebtheit bei den Republikanern.
Der frühere US-Präsident habe sich inzwischen noch stärker radikalisiert. Mit der Lüge der gestohlenen Wahl habe er bei seinen Anhängern punkten können. Die Teilnehmer des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 hätten das Gefühl, ihre eigene Demokratie zu verteidigen. Unter dem Einfluss eines stark gespaltenen Mediensystems würden Trumps Anhänger das glauben.
Politologin: "Nikki Haley will sich weiter in Stellung bringen"
Für seine einzige verbliebene parteiinterne Konkurrentin, Nikki Haley, sieht Clüver Ashbrook von der Bertelsmann-Stiftung nur noch geringe Chancen. Nur wenn Trump vor den Parteitagen in einem der gegen ihn laufenden Prozesse verurteilt werden würde, könne sie sich noch Hoffnungen auf eine Kandidatur machen. "Nikki Haley will sich da weiter in Stellung bringen. Aber rechnerisch scheint es in keiner Weise den Umfragen zufolge aufzugehen."
Dennoch kündigte die frühere UN-Botschafterin an, dass sie im Rennen um die Kandidatur bleibt. In den kommenden Wochen und Monaten stehen in weiteren Bundesstaaten Vorwahlen an. Bei den Demokraten hat Amtsinhaber Biden die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. Anfang November wird der US-Präsident dann gewählt.