Interview - FU-Präsident Ziegler: "Antisemitismus akzeptieren wir nicht"
Die Berliner Polizei hat am Donnerstag einen Hörsaal der Freien Universität in Dahlem geräumt. Dort hatten sich etwa 60 Menschen versammelt, die an einer Art Protestveranstaltung der Gruppe "Students for Free Palestine" teilnahmen. FU-Präsident Günter Ziegler sagt, es habe dabei keine Stimmung eines Dialogs gegeben.
Der Präsident der Freien Universität (FU) Berlin, Günter Ziegler mahnt, dass die Hochschule auch in Zeiten des Nahost-Krieges ein angstfreier Raum bleiben muss. Es gebe verschiedene Maßnahmen, um jüdische Studierende zu unterstützen. Dazu gehörten unter anderem ein Antisemitismusbeauftragter, Beratungsangebote sowie Fortbildungen für Lehrende. Diese sollten sicherstellen, dass die FU ein Ort des Austausches und Diskurses bleibe.
Ziegler: Keine Stimmung eines Dialogs
Am Donnerstag hatte es eine außer-universitäre Veranstaltung in einem Hörsaal der FU gegeben. Laut Ziegler war auf der einen Seite die Gruppe "Students for Free Palestine" dabei, auf der anderen pro-israelische Gegendemonstranten. Dabei habe es keine Stimmung eines Dialogs gegeben. Es sei zu Rangeleien und Aggressionen gekommen, deshalb habe man die Polizei gerufen und später den Saal räumen lassen.
Mit Blick auf mögliche antisemitische Äußerungen während der Veranstaltung sagte Ziegler: "Antisemitismus akzeptieren wir nicht." So etwas habe keinen Platz auf dem Campus. Man könne aber nicht immer, wenn Äußerungen fallen, die als antisemitisch wahrgenommen werden, den Saal räumen lassen. Bei den Teilnehmenden habe es sich um Akteure von unterschiedlichen teils externen Gruppen gehandelt.