Interview - Ökonom: Deutschland muss klimaschädliche Subventionen abbauen
In Dubai beginnt die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Der Ort sei trotz aller Kritik nicht schlecht gewählt, sagt der Leiter des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung Ottmar Edenhofer. Deutschland habe nun zwei große Aufgaben: den CO2-Preis erhöhen und klimaschädliche Subventionen abbauen.
Der Ökonom und Klimaexperte Ottmar Edenhofer wirbt dafür, CO2-Preise in einem sogenannten Klimaclub aus mehreren Ländern zu koordinieren. Dieser könne dann nach außen Klimazölle auferlegen und nach innen die CO2-Preise koordinieren, schlägt der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung vor.
Klimaumbau ohne Schulden durch höheren CO2-Preis
Edenhofer sieht in einem höheren CO2-Preis in Deutschland auch die Möglichkeit, den Klimaumbau ohne Schulden zu finanzieren. Natürlich könne man darüber nachdenken, ob man "ein Sondervermögen fürs Klima bildet". So könnten die Kosten über die Zeit hinweg besser verteilt werden. Aber: "Im Kern bleibt die große Aufgabe, jetzt den CO2-Preis zu erhöhen und die klimaschädlichen Subventionen abzubauen."
Globaler Temperaturanstieg: Auf 1,5 Grad begrenzen - aber wie?
Vertreter von fast 200 Staaten beraten in Dubai von diesem Donnerstag an über die nächsten Schritte bei der Bewältigung des Klimawandels. Es soll auch überprüft werden, was die Staaten bisher getan haben, damit der globale Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad begrenzt wird.