Archivbild: Die Berliner Magnetbahn im Jahr 1991. (Bild: dpa-Zentralbild/ Bernd Settnik)
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Interview - VBB-Chefin Bonde: Magnetschwebebahn kann mehr als andere Verkehrsträger

Die Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD hat sich darauf verständigt, eine Magnetschwebebahn in der Stadt zu testen. VBB-Chefin Ute Bonde begrüßt die Pläne. Die Stadt brauche innovative Ideen. Zudem sei die Bahn leiser, flexibler und kostengünstiger als die U-Bahn.

Der VBB begrüße, dass die Anregung für den Test einer Magnetschwebebahn aufgegriffen worden ist, sagt Ute Bonde, Chefin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). "Damit sind erste Fakten geschaffen". Die Stadt brauche innovative Projekte und Technologie.

Bonde: "Wir dürfen uns nicht abhängen lassen"

 

"Wir dürfen nicht immer zugucken, wenn andere Städte, so beispielsweise Hamburg oder Paris immer die Vorreiter sind und wir hinterhergucken und an unseren alten Systemen haften bleiben." Die Magnetschwebebahn soll laut Bonde ein ergänzendes System zu den bestehenden Verkehrsträgern werden. Auch die U-Bahn soll dennoch weiter ausgebaut werden.

In eine U-Bahn passten zwar mehr Menschen als in die Magnetschwebebahn. Sie könne aber auch Lasten- oder Cargotransporte übernehmen, und auch Personen transportieren.

Bonde zu Magnetschwebebahn: Sie kann wesentlich mehr als die anderen Verkehrsträger

 

Außerdem sei die Magnetschwebebahn leise, flexibel, könne sowohl ebenerdig als auch unter der Erde fahren. Zu den weiteren Vorteilen gehöre, dass sie fahrerlos ist, kostengünstiger als die U-Bahn und auf dem Dach könnten Photovoltaik-Sonnenreflektoren installiert werden, "so dass sie sich mit der Energie, die sie braucht, selbst speisen kann."

Ein Test für die Magnetschwebebahn würde laut der VBB-Chefin andere Verkehrsprojekte des öffentlichen Nahverkehrs nicht gefährden. Es seien dafür Gelder im Haushalt und im Klimapaket gesichert. Als nächsten Schritt wollten Verkehrsplaner eine geeignete Pilotstrecke in Berlin herausfiltern, so Bonde.

Hintergrund

Berlin will Magnetschwebebahn testen

In Berlin soll der Betrieb einer Magnetschwebebahn getestet werden. Darauf hat sich die schwarz-rote Koalition auf Vorschlag der CDU-Fraktion verständigt.

Laut CDU-Fraktionschef Dirk Stettner soll in den nächsten Jahren eine Teststrecke von etwa fünf bis sieben Kilometern Länge in der Stadt gebaut werden. Einen möglichen Linienverlauf wollte Stettner nicht nennen. Eine Magnetschwebebahn sei günstiger und schneller zu bauen als eine U-Bahn, so der Fraktionschef. Die Bahn solle ohne Fahrpersonal betrieben werden und Personen und Güter transportieren können. Die Kosten hierfür bezifferte Stettner auf rund 80 Millionen Euro. Wann mit einem Bau begonnen werden könnte, sei noch offen.

Die Idee einer Magnetschwebebahn in Berlin ist nicht neu. Einen ersten Versuch gab es bereits ab 1984 mit der sogenannten M-Bahn zwischen Kreuzberg und Tiergarten. Der Versuch wurde nach dem Mauerfall eingestellt. Ab Mitte der 90er Jahre gab es dann Pläne für eine erste Transrapidstrecke in Deutschland, bei der die Städte Berlin und Hamburg miteinander verbunden werden sollten. Aus Kostengründen wurde das Projekt allerdings zu den Akten gelegt. Zuletzt war es die Berliner CDU, die im Jahr 2020 vorschlug, eine Magnetschwebebahn zum Flughafen BER zu bauen.

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Visualisierung: Maglev Train Stations, von der Graft GmbH für die Magnetschwebebahn TSB (Transport System Bögl) entwickelt. (Quelle: © GRAFT GmbH)
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Kilometerlange Teststrecke - Berlin will Magnetschwebebahn testen

In Berlin soll der Betrieb einer Magnetschwebebahn getestet werden. Darauf hat sich die schwarz-rote Koalition verständigt. Der CDU-Fraktionschef rechnet mit Kosten von rund 80 Millionen Euro - und betont, dass die Strecke nicht wieder abgebaut wird.