Interview - Bürgermeister Menzel: Es war "wie im Krimi" in Vieritz
In Vieritz im Havelland gab es am Wochenende einen Großeinsatz der Polizei. Ein schwer bewaffneter Mann hatte sich 34 Stunden lang in einem Haus verschanzt - und wurde schließlich tot aufgefunden. Felix Menzel, Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, sagt, der Mann habe sich im Dorf nie auffällig verhalten.
"Ich habe mit den Leuten im Dorfgemeinschaftshaus, das der Polizei als Einsatzzentrale diente, gesprochen", erzählt Bürgermeister Felix Menzel. Die Menschen meinten, sie hätten den Mann, der den Einsatz auslöste, vom Sehen gekannt, man habe sich auf der Straße gegrüßt. "Ansonsten war er unauffällig, hat sich aber auch nie wirklich am Dorfleben beteiligt", so der SPD-Politiker.
Menzel hat das Geschehen in Vieritz am Wochenende vor Ort verfolgt und unter anderem seine "Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr" begleitet. Die Situation sei "wie im Krimi" gewesen, sagt er: "Schweres Gerät in allen Straßen, große Fahrzeuge vom SEK und der GSG 9, überall Polizei, abgesperrte Bereiche, in denen man sich gar nicht bewegen darf - die Spannung war förmlich zu greifen."
Der Bürgermeister lobte die Bewohner von Vieritz für ihren Umgang mit der besonderen Lage. Sie alle hätten die Ausgangssperre eingehalten und die Polizisten sogar mit "Stullenpaketen" und Getränken versorgt. Wer nun psychologische Unterstützung brauche, könne sich an die Ortsvorsteherin wenden und Hilfe bekommen, sagt Menzel. Auch an den Grundschulen werde man mit den Kindern über die Ereignisse sprechen.