Interview - Kollatz zum Signa-Baustopp: Jedes Projekt einzeln betrachten
Nach dem Rückzug des Unternehmers René Benko aus seiner Signa-Gruppe stehen die Bauprojekte der Firma in Berlin auf der Kippe. Matthias Kollatz, baupolitischer Sprecher der Berliner SPD, ist erstmal zuversichtlich, dass zumindest einige der Bauprojekte fortgesetzt werden können.
Wie geht es weiter mit den Bauprojekten der angeschlagenen Signa-Holding in Berlin? Nach dem Rückzug des österreichischen Unternehmers René Benko und der Übernahme durch einen Sanierungsexperten wurden alle Bauprojekte des Konzerns in Berlin gestoppt, darunter auch der Umbau des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz in Neukölln.
Matthias Kollatz, Bauexperte der Berliner SPD, ist trotzdem zuversichtlich, dass einige der Signa-Bauprojekte in Berlin fortgesetzt werden können. Man müsse jetzt bei jedem Bauprojekt einzeln gucken, wie es weitergehen könnte und was die jeweils beteiligten Investoren wollen. Einige Lösungen seien aber schon in Sicht. So habe sich die Commerzbank bereit erklärt, das sogenannte Weltstadthaus am Alexanderplatz weiterzubauen.
Kein finanzielles Einspringen des Landes Berlin
Der Berliner Senat wolle nun abwarten, in welche Richtung sich die Lage der strauchelnden Signa-Gruppe entwickelt, so der SPD-Politiker. Ein finanzielles Einspringen des Landes Berlin, um Bauruinen zu verhindern, schließt Kollatz aktuell aber aus. "Das Land ist da gerade finanziell nicht engagiert."
Trotzdem könne sich das Land Berlin dafür einsetzen, dass etwa die Berliner Karstadt-Kaufhäuser, die zur Signa-Gruppe gehören, möglichst erhalten werden, erklärt der baupolitische Sprecher der SPD. Andererseits müsse man auch bedenken, dass diese Kaufhäuser bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich haben. "Jetzt muss man gucken, was kommt bei einer eventuell anstehenden dritten Insolvenz heraus", so Kollatz.