Altbaugebäude in der Jüterboger Straße in Berlin-Kreuzberg.
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Interview - Wärmewende: Genossenschaften fordern Unterstützung

In zwei Monaten tritt das Gebäude-Energie-Gesetz in Kraft. Was bedeutet das für Immobilienunternehmen? Die Genossenschaft "Märkische Scholle" hat bereits angefangen, neue Heizungen einzubauen. Den gesamten Bestand umzubauen, sei dennoch eine riesige Herausforderung, sagt der technische Vorstand Jochen Icken.

Das Gebäude-Energie-Gesetz war monatelang umstritten. Die Bundesregierung hat es deshalb mehrfach überarbeitet. Nun ist mehr Zeit für die Heizungserneuerung: Bis 2045 soll in Deutschland ganz ohne Öl, Kohle oder Erdgas geheizt werden.

Wie das praktisch umgesetzt wird, lässt sich bei der Berliner Wohnungsgenossenschaft "Märkische Scholle" beobachten. Sie hat fast 3700 Wohnungen und plant schon seit längerem den Heizungsumbau. In einem der Genossenschaftshäuser in Berlin-Lichterfelde habe man bereits 25 Wärmepumpen eingebaut, sagt Jochen Icken, technischer Vorstand der Scholle. Dazu kämen thermische Solaranlagen und Photovoltaikanlagen.

Icken: Unternehmen können Kosten nicht alleine stemmen

 

Die gängigen Probleme wie Handwerkermangel und hohe Baupreise machen dabei auch der Genossenschaft zu schaffen. "Den gesamten Bestand umzusetzen, wird uns vor große Herausforderungen stellen", sagt Icken. Schätzungen zufolge werde die Dekarbonisierung der rund 3700 Wohnungen um die 300 Millionen Euro kosten. "Das ist ein Volumen, was wir alleine als Genossenschaft nicht stemmen können."

Icken fordert daher eine Förderung für die Umbaumaßnahmen. Die Kosten sollen je zu einem Drittel vom Staat, Wohnungsunternehmen und den Mietern getragen werden. Die Unternehmen könnten diese Kosten nicht allein tragen, betont der Genossenschaftsvorstand. "Wir haben ausgerechnet, wenn wir unser Sanierungsziel erreichen wollen ohne Förderung und ohne die Mieter zu belasten, wäre ich innerhalb von zehn Jahren pleite."

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