Interview - Virologe über Corona-Variante: "Hat nicht den Charakter, alles zu überrennen"
Die neue Corona-Variante Pirola macht gerade Schlagzeilen, angeblich soll sie ansteckender sein als frühere Varianten. Virologe Martin Stürmer von der Frankfurter Goethe-Universität spricht von 30 verschiedenen Mutationen - und gibt trotzdem Entwarnung.
Wie wird das Immunsystem auf eine Corona-Variante reagieren, die bis zu 30 Mutationen ausgebildet hat? Diese Frage hat sich auch der Virologe Martin Stürmer gestellt, er arbeitet an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ist Leiter des IMD Labors.
Aktuell gebe es aber keinen Grund zur Sorge, sagt er: "Nach bisherigen Erkenntnissen sind das zwar sehr viele Mutationen. Aber all das, was wir beobachtet haben - dass wir milde Verläufe haben - gilt weiterhin."
Ist Pirola ansteckender?
Jede Mutation des Corona-Virus sei bisher auch immer etwas ansteckender gewesen, so Stürmer. Bei Pirola sei das aktuell nicht feststellbar: "Es hat nicht den Charakter, alles zu überrennen", so der Virologe.
Impfung hilft auch gegen neue Variante
Auch wenn der Corona-Impfstoff nicht auf Pirola abgestimmt sei, könne dieser helfen. Wer geimpft wurde, sei noch immer sicherer vor langen und schweren Verläufen.
Dass eine Infektion unangenehm sein kann, könne er trotzdem nicht ausschließen. "Gerade die, die sich zum ersten Mal anstecken, reden über eine nicht unerhebliche Krankheit", so Virologe Stürmer. Aber ins Krankenhaus müsse man wegen der Pirola-Variante sehr wahrscheinlich nicht mehr.