Ein Blick auf den Rennhang vor dem Weltcupauftakt in Sölden
dpa
Bild: dpa Download (mp3, 8 MB)

Interview - Deutscher Skiverband kritisiert frühen Saisonstart des Ski-Weltcups

In Sölden in Österreich beginnt der Ski-Weltcup. Einige Skifahrer und Umweltschützer kritisieren, dass die Skisaison angesichts der Klimawandels viel zu früh beginne. Ralph Eder, vom Deutschen Skiverband fordert ernstzunehmende Maßnahmen, um den Weltcup nach hinten zu ziehen.

"Die Gletscher schmelzen, weil wir hier ein globales Problem haben", sagt Ralph Eder, Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV). Er verweist auf den weltweiten Temperaturanstieg: "Und das setzt natürlich den Gletschern zu. Und das ist auch für uns eine ernsthafte Bedrohung, um unseren Sport weiter ausüben zu können."

Eder sorge sich zudem um die Glaubwürdigkeit des Skisports. Die Rennen werden vom Weltverband Fédération Internationale de Ski (FIS) ansetzt. "Wir im DSV plädieren bestimmt seit drei Jahren schon für die Rennen im Kernwinter". Zwischen November bis Mitte März sei Wintersport nachvollziehbar. "Es ist nur nicht mehr nachvollziehbar, wenn man in einer 'Wandersaison' ein Skirennen fährt."

Inzwischen beschäftigten sich die Verantwortlichen mit der Thematik. In den vergangenen Jahren wurden viele Rennen verschoben - teilweise, weil es zu wenig, teilweise weil es zu viel Schnee gab. Das Problem des Klimawandels sei, dass es keine lineare Veränderung gäbe, so Eder.

"Der Wintersport ist Teil dieser Gesellschaft. Sie sehen, dass ja sämtliche Transformationsprozesse, die jetzt zu erledigen sind, wenn man dem Klimawandel begegnen will, dass die sehr schleppend vorangehen." Der DSV-Sprecher verweist etwa auf das Heizungsgesetz oder die Lade-Infrastruktur für Elektroautos. Man dürfe kein Greenwashing betreiben, sondern müsse ernstzunehmende Maßnahmen ergreifen, "wie eben den Weltcup nach hinten zu ziehen", so Eder.