Archivbild: Die Frauerrechtsaktivistin Nages Mohammadi im Jahr 2007. (Bild: picture alliance / NurPhoto | Morteza Nikoubazl)
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Interview - Iranische Frauenrechtlerin Mohammadi erhält Friedensnobelpreis

In diesem Jahr geht der Friedensnobelpreis an die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi. Die Journalistin und Buchautorin Gilda Sahebi spricht über die Freude und die Bedeutung dieser Auszeichnung für den Widerstand im Iran.

Narges Mohammadi stehe stellvertretend für viele Frauen im Iran, die "in den letzten Jahren wirklich permanent und resilient für Frauenrechte und Gleichberechtigung und auch für Freiheit und Demokratie gekämpft haben", sagt die iranisch-stämmige Journalistin und Autorin Gilda Sahebi.

Mohammadi trage schon lange sehr viele Missstände im Iran nach außen. Die Freude über die Auszeichnung sei besonders groß, weil der Kampf gesehen werde. "Hinter Narges Mohammadi stehen Tausende von Frauen, die jeden Tag kämpfen."

Die Menschen im Iran bekämen die Bekanntgabe des Friedensnobelpreises trotz kontrollierter Medien mit. Laut Sahebi informieren sie sich vor allem über Social Media. Daher werde diese Auszeichnung auch Einfluss auf das Regime im Land haben: "Das System im Iran ist ganz speziell. Das reagiert sehr sensibel auf Aufmerksamkeit."

Autorin Sahebi: "Der Friedensnobelpreis ist unglaublich prestigeträchtig"

 

Nicht nur Mohammadi, sondern auch viele andere Aktivistinnen im Iran würden durch die Verleihung des Friedensnobelpreises geschützter. "Der Friedensnobelpreis ist unglaublich prestigeträchtig. Und die Aufmerksamkeit der ganzen Welt ist dann darauf."

Weitere Massenproteste wie nach dem Tod der Iranerin Jina Mahsa Amini erwartet die Autorin aktuell hingegen nicht. Das Regime habe eine derartige Militärpräsenz in den Orten, so dass es aktuell schwierig sei, überhaupt zusammenzukommen. Doch Sahebi sagt: "Der Widerstand ist durch die vielen Gewaltverbrechen, die letztes Jahr noch mal zusätzlich ausgeübt wurden, nur noch größer geworden. Und der wird auch nicht weggehen."

Hintergrund

Friedensnobelpreis an iranische Frauenrechtlerin

Den Friedensnobelpreis erhält in diesem Jahr die inhaftierte iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi.

Damit werde ihr Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen in ihrem Heimatland gewürdigt, hat das Nobelkomitee in der norwegischen Hauptstadt Oslo mitgeteilt. Narges Mohammadi verbüßt eine langjährige Haftstrafe im Ewin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran.

Ende 2022 hatte die 51-Jährige einen Bericht veröffentlicht, wonach in dem Gefängnis Frauen gefoltert werden.

Die Auszeichnung wird traditionell am 10. Dezember in Oslo verliehen, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel . Die übrigen Preisträger werden in der schwedischen Hauptstadt Stockholm geehrt.

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Der Friedensnobelpreis 2023 geht an die iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi (Mitte). (Archivbild)
AP

Newsjunkies - Friedensnobelpreis: Wer ist Narges Mohammadi?

Sie kämpft für Menschenrechte im Iran, sogar aus der Gefängniszelle: Narges Mohammadi bekommt den Friedensnobelpreis 2023. Das norwegische Nobelpreiskomitee will damit auch die gesamte iranische Demokratiebewegung würdigen. Martin Spiller und Konrad Spremberg erzählen, wofür die 51-jährige Preisträgerin kämpft, und blicken in die Geschichte dieser wohl wichtigsten politischen Auszeichnung der Welt.