Eine Straßenbahn fährt durch das Nauener Tor in Potsdam.
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Interview - VBB berät über Zukunft des Berliner 29-Euro-Tickets

Bei der Sitzung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) geht es am Donnerstag um die Preise für den ÖPNV. Berlin will ein gemeinsames 29-Euro-Ticket. Aus Sicht von Siegurd Heinze, Vorsitzender des Landkreistages Brandenburg, müssen aber die allgemeinen Fahrpreise erhöht werden, um das Ticket zu finanzieren.

Siegurd Heinze (parteilos) ist Landrat von Oberspreewald-Lausitz und Vorsitzender des Landkreistages Brandenburg. Er sagt, es führe kein Weg an einer Tarifsteigerung im VBB vorbei. Denn nur mit Hilfe von Mehreinnahmen könnten die Kommunen die zuletzt gestiegenen Kosten ausgleichen. "Wenn man den ÖPNV im gleichen Maße aufrechterhalten möchte und auch noch auszubauen beabsichtigt, dann brauchen wir halt diese Mehreinnahmen."

Außerdem äußert sich Heinze über die Zukunft des bundesweit geltenden 49-Euro-Tickets. Er sieht das Bundesverkehrsministerium von Volker Wissing (FDP) in der Verantwortung, die zusätzlichen Kosten durch das 49-Euro-Tickets auch in Zukunft zu tragen. Das müsse man einfordern, sagt Heinze. "Denn ansonsten wird das 49-Euro-Ticket nicht allein von den Bundesländern und auch nicht von den kommunalen Aufgabenträgern finanziert werden können."

Heinze fordert "guten Kompromiss" zwischen Berlin und Brandenburg

 

Weiter sagt Heinze: "Alles andere baut dann darauf auf, ob man sozusagen auch in Berlin ein 29-Euro-Ticket am 49-Euro-Ticket vorbeifinanzieren kann." Und das wiederum funktioniere nur mit den Landkreisen in Brandenburg. "Wir müssen sehen, dass wir dort einen guten Kompromiss finden."

Heinze selbst bezeichnet es als guten Kompromiss, wenn die üblichen Fahrscheine teurer werden, damit das Berliner 29-Euro-Ticket finanziert werden könne. "Das wäre vielleicht die Möglichkeit, einen Ausgleich zu finden, der eben den Berlinern das 29-Euro-Ticket möglich macht und den Brandenburgern keine Mehrkosten entstehen lässt."