Interview - Baugipfel: Bundesingenieurkammer für weniger Regulierung
Mehr bezahlbarer Wohnraum: Das ist das Ziel des Wohnungsbaugipfels im Kanzleramt. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, regt an, viele der mehr als 3000 Regelungen rund um den Wohnungsbau abzuschaffen, unter anderem beim Schallschutz und beim Wärmeschutz. Man könne auch ohne sie gut bauen - und zwar schneller und günstiger.
Die Baubranche beklagt zurzeit viele Probleme beim Wohnungsbau. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, sieht die Schwierigkeiten vor allem in einem Umstand manifestiert: "Wir brauchen ja mehr Zeit fürs Planen und fürs eigentliche Genehmigen als fürs Bauen selber. Und das ist ja schon kurios, das müsste eigentlich genau umgekehrt sein", sagt er.
Viele der mehr als 3000 Regelungen für das Bauen müssten weg, damit es schneller gehe. Wenn die Hälfte der Vorgaben unverbindlich würde, "wir würden genauso gut bauen", ist Bökamp überzeugt. So würden unter anderem beim Schallschutz und beim Wärmeschutz die Vorgaben zu wesentlich höheren Kosten führen. Den Unterschied durch zusätzliche Maßnahmen merke man aber kaum.
Bökamp: Viele können sich Bauen nicht leisten
Zudem seien die Grundstückpreise zu hoch. "Dieses Gemenge von hohem Preis und anziehenden Zinsen führt in der Gesamtbelastung dann dazu, dass der normale Mensch - auch mit mittlerem Einkommen - es sich nicht leisten kann."