Interview - Baugenehmigungen brechen ein: Verband fordert "großen Schub"
Laut Statistischem Bundesamt sind die Baugenehmigungen im Juli mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat eingebrochen. Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der deutschen Bauindustrie fordert von der Politik einen Plan, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln.
Angesichts des Rückgangs an Baugenehmigungen warnt der Hauptverband der deutschen Bauindustrie vor Problemen in der Branche. "Es wird langsam eng", sagt Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. Einige Firmen litten zudem unter Auftragsmangel. "Es gibt einige Unternehmen, die haben seit Beginn des Jahres noch keinen einzigen neuen Auftrag geschrieben."
Laut Verband mehr Kurzarbeit und Insolvenzen
Im Trend nehmen Müller zufolge die Kurzarbeit und auch die Insolvenzen zu. Darauf weise der Verband die Politik hin. Er fordere einen "großen Schub" für den Wohnungsbau - insbesondere im Mietwohnungsbau gebe es ein großes Problem. Beim geplanten Wohnungsgipfel erwarte er ein Angebot der Politik - etwa wie man steigenden Zinsen und hohen Mieten begegnet.
Statistikamt zeigt rückläufige Zahlen
Bei den Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland zeigt der Trend weiter abwärts. Nach einem Einbruch im ersten Halbjahr um rund ein Viertel lag die Zahl auch im Juli 2023 mit minus 31,5 deutlich unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Bewilligt wurde demnach im Juli der Neu- oder Umbau von 21 000 Wohnungen hierzulande und damit 9600 weniger als vor Jahresfrist.