Interview - Expertin für globalen Wandel: UN muss ehrliche Bilanz ziehen
Die Mitglieder der Vereinten Nationen treffen sich in dieser Woche in New York, um über die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu beraten. Für Gerrit Hansen von der Stiftung Wissenschaft und Politik ist klar: Es sollten möglichst konkrete Schritte beraten und beschlossen werden.
Kurz vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen demonstrieren Menschen in New York für eine schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Erdgas. Es sei nun an der Zeit, dass die UN "eine ehrliche Bilanz" ziehen müsse, meint Gerrit Hansen, Expertin für den globalen Wandel bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Und es komme darauf an, sich über konkrete Schritte zu verständigigen, wie die Zeit bis 2030 in der Klimakrise genutzt werden könne.
Wichtiger Gipfel für Finanzierung
Ein Höhepunkt der Treffen sei ein Gipfel zur Finanzierung, so Hansen. Teil davon sind auch die Entwicklungsbanken. Dabei könne es auch darum gehen, wie das internationale Finanzsystem umgestaltet werden könne - für die grüne Transformation und mehr Partizipation aller Länder.
17 UN-Nachhaltigkeitsziele aus dem Jahr 2015
Mit dem hochrangig besetzten Treffen wollen die Vereinten Nationen die stockenden UN-Nachhaltigkeitsziele wiederbeleben. Mit Spannung erwartet wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Staaten der Welt hatten sich mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen 2015 zentrale Ziele für die globale Entwicklung gegeben, mit der etwa Hunger und extreme Armut bis 2030 beendet werden sollen. Doch die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und eine Schuldenkrise in armen Ländern haben die Ziele extrem zurückgeworfen.
(mit dpa)