Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke, gibt eine Pressekonferenz
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Interview - Linkenpolitiker Bartsch zum Flugzeugabsturz: "Erster Gedanke, dass das kein Zufall ist"

Vieles deutet darauf hin, dass Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen ist. Dietmar Bartsch, Co-Fraktionsvorsitzender der Linkspartei, will diszipliniert bleiben und erstmal auf weitere Fakten warten.

Laut der russischen Luftfahrtbehörde soll Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, bei einem Flugzeugabsturz am Mittwoch in der russischen Region Twer ums Leben gekommen sein. Bereits wenige Stunden nach dem Absturz bestätigte die russische Behörde den Tod Prigoschins sowie seines Stellvertreters Dimitri Utkin.

Auch Dietmar Bartschs erster Gedanke war, dass das kein Zufall gewesen sein kann. "Trotzdem muss man sich meines Erachtens als Politiker disziplinieren und sich vor allem an Fakten orientieren", sagt der Co-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag.

Vorsicht bei Informationen von russischen Behörden

 

Zuletzt habe man kaum noch an den Wahrheitsgehalt von Nachrichten aus russischen Medien geglaubt. Das dürfe man jetzt nicht komplett vergessen, warnt Bartsch vor voreiligen Reaktionen. Der Linkenpolitiker will auf weitere Fakten warten, etwa wenn die Leiche des Söldnerchefs identifiziert werden kann.

Unabhängig von der Situation in Russland fordert Bartsch, auf ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hinzuwirken. Deutschland habe extrem viel geleistet, etwa bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, aber auch mit Geld für Waffenlieferungen. Der Linkenpolitiker will zusätzlich eine europäisch abgestimmte Friedensinitiative. "Die kann ja scheitern. Aber noch schlechter als scheitern ist, es gar nicht zu versuchen."