Symbolfoto Rente: Ein älteres Paar sitzt auf einer Bank am Ufer eines Sees
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Interview - Rützel (SPD): Höheres Rentenalter ist "eine Schnapsidee"

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat vorgeschlagen, dass das Rentenalter künftig an die Lebenserwartung gekoppelt werden und damit automatisch steigen soll. Der SPD-Sozialpolitiker Bernd Rützel hält das für eine "Schnapsidee". Trotz der Herausforderungen seien die Renten sicher.

In der jetzigen Form wird die Rente wohl nicht mehr lange finanzierbar sein. Das ist der Bundesregierung klar, sie debattiert über eine Reform. Von der Ökonomin Veronika Grimm kommt die Forderung, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Konkret schwebt ihr die Formel vor: Steigt die Lebenserwartung um ein Jahr, werden zwei Drittel davon länger gearbeitet.

"Umlagefinanzierte Rente ist das beste, was wir haben"

 

Bernd Rützel, stellvertretender Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales, hält nichts von dem Vorschlag. "Das ist eine Schnapsidee", sagt der Politiker. Trotz der Herausforderungen, die sich ergeben, wenn die geburtenstarke Babyboomer-Generation in den Ruhestand kommt, bleibt Rützel optimistisch: "Die Renten sind sicher." Damit das auch in Zukunft so bleibe, habe die Bundesregierung bereits vieles unternommen – etwa durch Grundrente und Müterrente.

Auch die Idee, Rentengelder am Kapitalmarkt anzulegen, sieht Rützel kritisch. "Die umlagefinanzierte Rente ist das beste, was wir haben", sagt Rützel. Das zeige sich insbesondere in Wirtschaftskrisen.