Interview - rbb-Reporter Zelle: Frank Zander hat den Witz in den Schlager gebracht
Die Berliner Musiklegende Frank Zander hört auf. Am Samstag gibt der Schlagerstar sein letztes Bühnenkonzert im Strandbad Lübars. rbb-Reporter Ulli Zelle würdigt Zander, für seinen musikalischen Witz und für sein Engagement für Menschen ohne Obdach.
Am Samstag will Schlagerstar Frank Zander beim "Schlagerolmyp" in Berlin-Lübars sein letztes großes Konzert spielen. rbb-Reporterlegene Ulli Zelle hat Zander zuerst beruflich kennengelernt. Irgendwann sei er für ein Interview aber auch in die Wohnung des Musikers in der Nähe des Lietzensees in Berlin-Charlottenburg eingeladen worden, erzählt Zelle.
Dort habe Zander gleich zwei Wohnungen, seine private und eine für Gäste, in die der Schlagerstar auch eine Bar und sein Studio eingebaut hat. Da sei man dann auch etwas ins Plaudern gekommen, sagt Zelle. "Ich schätze diesen Mann seit vielen Jahren, für das was er musikalisch auf diesem etwas komischen Weg geleistet hat, […] bis hin zu seinem sozialen Engagement."
Witz und soziales Engagement
Für den rbb-Reporter hat Zander in den 70er Jahren der noch etwas spröden deutschen Schlagermusik deutlich mehr Witz eingehaucht. "Da wurden auch Geräusche eingebaut, die aus menschlichen Leibesöffnungen herauskommen, da wurden Mädchen besungen, da wurde über Trunkenheit gesungen." Damit habe Zander nicht weniger als ein eigenes Schlagergenre geschaffen, das ihn für immer auszeichnen werde, so Zelle.
Dabei war Zander immer beides, Musikentertainer und sozial engagierter Mensch. Jedes Jahr gibt er eine Weihnachtsfeier für Menschen ohne Obdach. Für sein Engagement wurde der 81-Jährige mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. rbb-Reporter Zelle glaubt, dass Zander selbst nie vergessen habe, was es bedeutet, arm zu sein. Als Kriegskind, das in Berlin-Neukölln noch zwischen Ruinen aufgewachsen sei, habe Frank Zander die Not gekannt. "Das treibt ihn immer wieder an", sagt Zelle.