Interview - Katzenschutzverein: Viele junge Katzen brauchen Hilfe
Am 8. August ist Internationaler Katzentag, der über artgerechte Haltung informieren und auf Vernachlässigung von Katzen aufmerksam machen soll. Aktuell bräuchten besonders viele junge Tiere Hilfe, berichtet Harry Kindt vom Berliner Katzenschutzverein.
"Dieses Jahr ist es besonders schlimm", sagt Harry Kindt, Vorsitzender des Berliner Katzenschutzvereins. "In der Warteschleife sind 14 bis 15 Babys, die wir einfach nicht mehr bewältigen können. Ich habe allein jetzt schon 17 zu Hause." Warum es ausgerechnet in diesem Jahr so viele Babykatzen und Jungtiere sind, könne er nicht sagen, meint Kindt.
Meist würden sich Menschen bei Futterstellen melden, weil sie irgendwo Katzenbabys entdeckt hätten - und die Futterstellen würden dann den Verein alarmieren, erklärt er. Es handle sich meist um verwilderte Haustiere, die draußen leben und sich dort vermehren. Gemeinsam mit dem "Projekt Kitty" setzt sich Kindt dafür ein, wilde Katzen einzufangen und zu kastrieren.
Verein fordert bundesweite Kastrationspflicht
Es gehe darum, die Vermehrung so weit wie möglich einzudämmen, sagt der Heimleiter und Vereinsvorsitzende. Damit das gelingen könne, sei eine bundesweite Kastrationspflicht nötig. Einige Kommunen hätten diese schon eingeführt, aber das reiche nicht aus.
Der Berliner Katzenschutzverein finanziert sich gemeinsam mit der "Aktion Tier" ausschließlich über Spenden. "Da ist natürlich eine staatliche Unterstützung nicht gegeben und dadurch können wir nicht so fungieren, wie wir gerne fungieren würden", sagt Kindt. Daher müsse er Menschen, die Katzen abgeben wollten, derzeit oft an den staatlichen Tierschutz in Berlin oder Potsdam verweisen.