Hohe Kosten, teurere Kredite - Potsdam rechnet auch in Zukunft mit weniger Bauvorhaben
Der Wohnungsbau in Potsdam ist in den verganenen Jahren tendenziell eingebrochen, die Mieten steigen wie etwa auch in Berlin stark. Gregor Jekel, der Bereichsleiter für Wohnen von der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam, erklärt, warum Bauherren ihre Vorhaben aufschieben.
Zuletzt ist die Zahl der Baufertigstellungen in Potsdam um fast zwei Drittel geschrumpft. Das alleine findet Gregor Jekel "noch nicht besorgniserregend". Das Baugeschehen schwanke ohnehin, sagt der Bereichsleiter für Wohnen bei der Potsdamer Stadtverwaltung. "Aber wenn wir in die Zukunft schauen, dann gehen wir davon aus, dass auch insgesamt deutlich weniger gebaut wird", stellt er fest. Das habe mit bekannten Gründen zu tun: "Das Bauen wird immer teurer. Jetzt werden auch noch die Finanzierungen teurer", beschreibt Jekel die schwierige Gesamtlage.
"Und das alles sorgt dafür, dass das Bauen so teuer wird, dass das Wohnen hinterher nicht bezahlbar ist, und das wissen ja auch die Bauherren und denken sich, das können wir sowieso nicht am Markt platzieren", so Jekel. Dann würden Bauvorhaben verschoben.
Jekel: Andere Ausschreibungsmöglichkeiten würden nur bestimmten Bauherren nützen
Bessere Abschreibungsmöglichkeiten, wie von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) ins Auge genommen, würde nach Jekels Ansicht "nur einem bestimmten Teil der Bauherren etwas nützen". Eine Wohnungsgenossenschaft oder "unser kommunales Wohnungsunternehmen" würde sicher nicht profitieren, so Jekel. Als einziges Instrument angewandt, befürchte er eine Marktverzerrung.
Jekel sieht neben wegbrechenden Bauvorhaben, die dann einige Jahre später auf dem Wohnungsmarkt spürbar werden, in Hinsicht auf die kurzfristige Marktsituation auch das Problem, "dass immer weniger Wohnungen frei werden". Hier versuche Potsdam, Anreize beim Wohnungstausch für Potsdamerinnern und Potsdamer zu setzen sowie zu beraten.
