Interview - Föst (FDP): Es wird zu wenig, zu teuer und zu langsam gebaut
In Deutschland fehlen Sozialwohnungen. Der Deutsche Mieterbund fordert ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau. Für den wohnungsbaupolitischen Sprecher Daniel Föst (FDP) liegt das Problem derzeit nicht beim Geld. Man müsse darüber sprechen, wie man mehr, günstiger und schneller bauen kann.
Deutschlandweit gibt es nur noch eine Million Sozialwohnungen. Deshalb fordert der Deutsche Mieterbund ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau. Der Verband schlägt vor, dass die Bundesregierung dafür 50 Milliarden Euro bereitstellt. Doch der FDP-Abgeordnete Daniel Föst findet das wenig förderlich: "Momentan haben wir tatsächlich kein so großes Geldproblem", sagt der Bau- und wohnungspolitische Sprecher seiner Bundestagsfraktion.
Die Ampel-Regierung habe im Haushalt bereits "erhebliche Summen für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt". Jetzt müssten die Länder schauen, dass das Geld ankommt. Es dauere aber eine Weile, bis die Wohnungen gebaut sind - "die entstehen nicht über Nacht". Dort sieht Föst derzeit die eigentliche Schwierigkeit: "Wir haben ein Problem generell, wie wir bauen. Wir bauen zu wenig, wir bauen zu teuer und wir bauen zu langsam." Man müsse darüber sprechen, wie das besser gelingen kann.
Föst: Kommunen, Land und Bund bauen zu wenig
Das selbstgesteckte Ziel von 100 000 neu gebauten Sozialwohnungen im Jahr schafft die Bundesregierung derzeit nicht. Stattdessen ist die Zahl entsprechenden Wohnraums sogar gesunken. Föst betont, Kommunen, Land und Bund würden zu wenig bauen. "Wer mehr baut, kann dann auch mehr vermieten und kann günstiger vermieten." Außerdem müsse man über die Standards reden: "Wir bauen in Deutschland immer nur vom Allerfeinsten", kritisiert er.