Interview - Prenzlau: Bürgermeister beklagt Infrastrukturmangel
In Prenzlau soll eine neue Unterkunft für 300 Geflüchtete entstehen. Gegen die Pläne gibt es heftigen Protest. Auch Hendrik Sommer, parteiloser Bürgermeister von Prenzlau, sieht viele Probleme - das größte davon sei die fehlende Infrastruktur.
Wegen der hohen Zahl der Geflüchteten, die nach Brandenburg kommen, soll auch in der Kreisstadt Prenzlau in der Uckermark eine weitere Unterkunft entstehen. Gegen die Pläne regt sich Protest, CDU und AfD haben getrennt voneinander Unterschriften gesammelt.
Sommer: Fehlendes Personal für Sprachkurse und Willkommensklassen
Hendrik Sommer, parteiloser Bürgermeister von Prenzlau, kritisiert einerseits den geplanten Standort in einem alten Verwaltungsgebäude. Direkt neben der bisherigen Gemeinschaftsunterkunft gebe es noch eine große Kaserne, die zur Unterkunft hätte ausgebaut werden können, so Sommer. Das habe der Landkreis aber versäumt. Die geplante neue Unterkunft liege am anderen Ende der Stadt und noch dazu in einem Industriegebiet. Die Integration werde dadurch erschwert.
Hinzu komme die fehlende Infrastruktur in Prenzlau, beklagt Sommer. "Wir haben in der Stadt das Problem vom Ärztemangel, über Lehrerinnen und Lehrer, die fehlen, bis hin zu dem Problem, dass entsprechende Sprachkurse anzubieten sind, das reicht bei weitem nicht aus", so der Bürgermeister.