Eine DLRG-Notrufsäule an einem Badesee (Bild: dpa)
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Interview - DLRG: So schützen Sie sich vor tödlichen Badeunfällen

Am Wochenende ist in Berlin erneut ein Mensch beim Baden ums Leben gekommen. Wie sieht der Schutz vor dem Ertrinken aus? Michael Neiße von der DLRG Berlin erklärt, wie es zu solchen Unfällen kommt und gibt Tipps, wie man sie verhindern kann.

Am vergangenen Wochenende hat es an Berliner Seen erneut zwei Badeunfälle gegeben. Am Weißen See in Berlin-Pankow ist am Samstagabend ein junger Mann ertrunken und am Schlachtensee konnte ein anderer am Sonntagabend gerade noch gerettet werden. In Brandenburg sind in diesem Jahr schon neun Menschen bei Badeunfällen in Seen gestorben.

Michael Neiße von der DLRG Berlin sagt, dass immer wieder die gleichen Dinge zu solchen Unfällen führen können: "Da ist eine Vorerkrankung; da ist eine Strömung, die besonders kalt war; der hat sich irgendwo erschreckt, weil ihn was berührt hat; oder er hat die Schwimmstrecke unterschätzt."

An heißen Tagen den Körper sich an das kalte Wasser gewöhnen lassen

 

Neben den auf der Hand liegenden Regeln wie nicht betrunken ins Wasser zu gehen und an unbekannten oder flachen Stellen keinen Kopfsprung zu machen, sollte man sich gerade an heißen Tagen langsam an das kalte Seewasser gewöhnen. "Das gefährliche ist, dass der Kreislauf darauf nicht vorbereitet ist, dass man sich selber erschreckt und unter Wasser versucht einzuatmen […] und Wasser in der Lunge ist meist gar nicht gut", so Neiße.

Weiteres Problem ist: Ertrinken geht meistens leise vonstatten, sagt der DLRG-Sprecher: "Das ist eine Reaktion gerade von Kindern, die ertrinken leise, weil die in eine Art Schockstarre geraten und sich nicht bemerkbar machen." Generell sollte man Kinder, selbst wenn sie das Seepferdchen-Abzeichen haben, nie aus den Augen lassen.