Interview - Special Olympics in Berlin beginnen am Wochenende
Am Samstag starten in Berlin die Special Olympics - mit tausenden Athletinnen und Athleten. Es sei die größte Multisportveranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Spielen in München 1972, sagt Tom Hauthal, Sportdirektor und Delegationsleiter des deutschen Teams.
Bei den Special Olympics World Games treten mehr als 7000 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 Sportarten an. "Es ist tatsächlich eine wahnsinnig große Veranstaltung", sagt der Sportdirektor der deutschen Delegation Tom Hauthal. Er hoffe, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer aus Berlin und Brandenburg kommen und das Team anfeuern.
"Die Sportlerinnen und Sportler sind wahnsinnig aufgeregt“, berichtet Hauthal. "Ich glaube, das kann man nachvollziehen: Es sind quasi die Olympischen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung - dazu im eigenen Land." Das Team habe sich lange vorbereitet und sei nun voller Vorfreude.
Wenige Unterschiede zu Olympischen Spielen
Die Special Olympics seien sportlich und organisatorisch gar nicht so anders als Olympische Spiele, erklärt Hauthal. Es seien lediglich in einigen Sportarten die Regeln etwas angepasst worden, um das unterschiedliche Leistungsniveau abbilden zu können. Außerdem sei die Barrierefreiheit an den Sportstätten besonders wichtig, etwa bei der Beschilderung und Wegeführung.
Für die Sportlerinnen und Sportler stehe der Wettbewerb im Fokus, natürlich seien sie ehrgeizig und würden alle gern eine Medaille gewinnen, so der Sportdirektor. "Aber wir bekommen von Außen auch immer gesagt, und das ist tatsächlich so, dass man bei Special Olympics noch spürt, dass Dabeisein wirklich alles ist."
Dem Organisationsteam sei auch wichtig, Deutschland als guten Gastgeber zu präsentieren und zu zeigen, dass man sich auf den Weg gemacht habe, ein inklusives Land zu werden, betont Hauthal. "Wir wollen einfach ermöglichen, dass Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft wahrgenommen werden."