Interview - Stiftung Organtransplantation: Widerspruchslösung wäre Signal
Viele Patientinnen und Patienten warten jahrelang auf ein Spenderorgan - manche vergeblich. Axel Rahmel aus dem Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation beobachtet, dass die Zustimmung zur Spende sinkt. Er fordert alle auf, sich damit auseinanderzusetzen. Eine Widerspruchslösung könne dabei helfen.
"Zeit, Zeichen zu setzen" - das ist das Motto des Tags der Organspende in diesem Jahr. Daran angelehnt fordert Axel Rahmel aus dem Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. "Daran hapert es", sagt der Medizinier.
In Deutschland gebe es zu wenige Spender - deutlich weniger als in anderen europäischen Ländern. Außerdem beobachtet Rahmel, dass die Zustimmung zur Organspende sinke. Deshalb sei es wichtig, die Menschen über das Thema zu informieren: "Damit gerade eine bewusste Entscheidung getroffen werden kann." Aktuell müssten diese häufig die Hinterbliebenen treffen "und das ist für die Angehörigen extrem schwierig".
Stiftung: Widerspruchslösung bei Organspende entlastet Angehörige
Rahmel spricht sie für die sogenannte Widerspruchslösung aus, die in der Politik immer wieder diskutiert wird. Dann würde man zunächst automatisch als Organspender gelten, außer man widerspricht. "Es wäre ein klares politisches Signal und es würde dazu führen, dass in den Krankenhäusern regelmäßig am Lebensende auch an das Thema Organspende gedacht wird." Das könne auch Angehörige entlasten.